Forscher zuversichtlich: Mysterium der Kreidezähne endlich gelöst?
Forscher der University of Melbourne und der University of Talca in Chile konnten nun endlich einen der Hauptgründe für die Entstehung von Kreidezähnen ausfindig machen. Die Forschungsarbeit wurde kürzlich in der Zeitschrift Frontiers in Physiology veröffentlicht.
Jedes fünfte Kind ist mittlerweile von den weißen Verfärbungen auf den Zähnen betroffen. Diese sogenannten Kreidezähne können Zahnschmerzen, Karies und sogar Abszesse verursachen. Bei einer schweren Hypomineralisation ist die Wahrscheinlichkeit für Karies 10-mal höher als bei einem Zahn ohne Befall.
Verantwortlich sei das Protein Albumin, dieses kommt hauptsächlich im Blut und in der Gewebsflüssigkeit, die sich um den Zahn herum befindet, vor. Wenn sich der in Entwicklung befindende Zahn nun mit diesem Protein in Berührung kommt, bindet das Albumin die Mineralkristalle am Zahnschmelz und behindert so deren Wachstum. Dies führt zu den weißen Flecken auf den Zähnen. Auslöser für diese Reaktion sind laut Forschern harmlose Kinderkrankheiten wie Fieber.
Mike Hubbard, Forschungsprofessor an der University of Melbourne und Hauptautor der Studie, sagte, dass diese Entdeckung es ermöglichte, 40 Jahre zahnmedizinisches Dogma zu korrigieren, welches defekte Schmelz bildende Zellen verantwortlich für Kreidezähne gemacht hat. Allerdings könne das Dogma nicht erklären, warum nur ein oder wenige Zähne im Mund eines Kindes von den Flecken befallen sind.
Diese Forschungserkenntnisse könnten eines Tages dazu beitragen, eine Prophylaxe zu entwickeln, die dabei hilft, die Bildung von Karies bei Kindern zu reduzieren. Weitere Studien über die Entstehung von Kreidezähnen sollen mit besonderem Augenmerk auf Umweltfaktoren und verschiedene Krankheitserreger folgen.