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Wasser mit Granatapfel verhindert Mundgeruch bei H u n d e n

Ja: Auch Hunde haben Parodontitis! Ein Wasserzusatz mit Granatapfel verringert offenbar die Bildung von Plaque und Zahnstein – und sorgt außerdem für guten Atem.

Ein Team um Dr. Jerzy Gawor von der Veterinärklinik Arka in Krakau, Polen, hat die Entstehung von Plaque- und Zahnsteinbildung bei Hunden untersucht. In die verblindete, randomisierte Studie wurden 40 Hunde mit leichter bis mittelschwerer Gingivitis aufgenommen, die aber ansonsten gesund waren, und nach einer Professionellen Zahnreinigung über 30 Tage begleitet.

Parodontitis ist auch bei Hunden eine der häufigsten Erkrankungen: Mindestens 80 Prozent aller Tiere ab drei Jahren sind betroffen. Wie beim Menschen ist Parodontitis ein Risikofaktor für andere Krankheiten wie Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankungen. Da eine schlechte Mundhygiene die Erkrankung begünstigen kann, raten Tierärzte den Besitzern, die Zähne ihrer Hunde regelmäßig zu putzen. Leider wird dieser Rat nur selten befolgt, weil er mühsam ist oder weil manche Hunde nicht kooperieren.

Die Hunde gehörten 14 Rassen an, deren Größe vom Yorkshire-Terrier bis zum Alaskan Husky reichte. Unter Vollnarkose wurde ihre Mundgesundheit beurteilt, einschließlich einer parodontalen Sondierung, einer zahnmedizinischen Untersuchung und einer Röntgenaufnahme des Mauls. Alle Tiere erhielten eine Zahnreinigung und eine Zahnpolitur, um Plaque und Zahnstein zu entfernen.

Dann wurden sie nach dem Zufallsprinzip in zwei gleich große Gruppen geteilt: Eine erhielt 30 Tage lang täglich ein rezeptfreier Wasserzusatz mit Granatapfel, wobei der Stoff als 1-prozentige Lösung in Ad-libitum-Trinkwasser gelöst wurde; die andere bekam nur Wasser.

Keinem Hund wurden in der Zeit die Zähne geputzt und es wurden auch keine anderen Mundhygienebehandlungen durchgeführt. Nach den 30 Tagen wurden die Zahnfleischgesundheit sowie die Ansammlung von Plaque und Zahnstein beurteilt.

Die Ergebnisse zeigten, dass Hunde, die das Additiv täglich erhalten hatten, nach 30 Tagen im Vergleich zu Hunden in der Kontrollgruppe 47 Prozent weniger Plaque und 24 Prozent weniger Zahnstein aufwiesen. Bei ihnen war das Zahnfleisch vollkommen gesund.

Granatpfel hemmt die Neubildung von Plaque und Zahnstein

„Hier zeigen wir, dass ein Zusatz zum Trinkwasser auf der Basis von Granatapfelextrakt die Ansammlung von Plaque und Zahnstein bei Hunden reduzieren kann“, erklärt Tierzahnarzt Gawor. „Dieser Zusatzstoff hilft Hunden somit, ein gesundes Zahnfleisch zu erhalten, und kann letztendlich dazu beitragen, das Auftreten von Parodontitis zu begrenzen.“

„Wir haben diese Studie durchgeführt, nachdem wir Beweise dafür erhalten hatten, dass der Hauptbestandteil, Granatapfelextrakt, das Wachstum oraler Bakterien bei Hunden in vitro einschränkt, einschließlich derjenigen Arten, die an Parodontitis beteiligt sind. Es gab auch Hinweise darauf, dass die anderen Bestandteile Inulin und Erythrit ebenfalls eine Rolle bei der Aufrechterhaltung eines gesunden oralen Mikrobioms bei Hunden spielen“, ergänzt Mitautorin Dr. Celine Nicholas von dem französischen Veterinärunternehmen Virbac.

Die Autoren vermuten, dass der Wirkmechanismus des Additivs mit Granatpfel darin besteht, die Vermehrung schädlicher Bakterien zu begrenzen, insbesondere indem die Bildung bakterieller Biofilme verhindert wird.

„Tägliche Mundhygiene und Prophylaxe sind unerlässlich, um Parodontalerkrankungen bei Hunden vorzubeugen. Dazu gehören aktive Methoden wie Zähneputzen, passive Methoden wie Zahnkauen oder Wasserzusätze oder eine Kombination davon sowie regelmäßige klinische Zahnkontrollen“, resümiert Gawor.

Für die Studie wurde das Mundwasser Vet Aquadent® FR3SH™, eine Anti-Plaque-Lösung für Hunde, verwendet.

Gawor Jerzy P., Ziemann Daria, Nicolas Celine S., A water additive with pomegranate can reduce dental plaque and calculus accumulation in dogs JOURNAL=Frontiers in Veterinary Science, Volume 10, 2023 DOI=10.3389/fvets.2023.1241197

Anzahl der Zähne bestimmt, wie alt wir werden

Zeig mir, wie viele Zähne du hast, und ich sage dir, wie alt du wirst – diese etwas saloppe Rechnung soll Wissenschaftlern zufolge aufgehen. Wie eine neue Studie herausgefunden hat, sollen ältere Menschen mit signifikant mehr Zähnen deutlich länger leben. Veröffentlicht wurden diese Ergebnisse jetzt in der Fachzeitschrift Periodontology 2000.

Die Forscher der Boston University und Columbia University haben festgestellt, dass Menschen im Alter von 74 Jahren eine weitaus höhere Chance haben, 100 Jahre alt zu werden, wenn diese noch ein volles Gebiss vorweisen können. Zusätzlich zeigen die Ergebnisse, dass Teilnehmer, die mit 65 Jahren bereits fünf Zähne oder mehr verloren haben, ein erhöhtes Risiko für gesundheitliche Probleme wie Herzerkrankungen oder Diabetes haben. Verliert ein Mensch seine Zähne, kann dies ein eindeutiges Signal für weitere Krankheiten sein, die die Lebenserwartung verringern. Da die Mundgesundheit ein verlässlicher Spiegel für die Gesundheit des gesamten Körpers ist, sollte stets besonderes Augenmerk darauf gelegt werden.

Quelle: news.com.au, onlinelibrary.wiley.com