Forscher zuversichtlich: Mysterium der Kreidezähne endlich gelöst?

Forscher der University of Melbourne und der University of Talca in Chile konnten nun endlich einen der Hauptgründe für die Entstehung von Kreidezähnen ausfindig machen. Die Forschungsarbeit wurde kürzlich in der Zeitschrift Frontiers in Physiology veröffentlicht.

Jedes fünfte Kind ist mittlerweile von den weißen Verfärbungen auf den Zähnen betroffen. Diese sogenannten Kreidezähne können Zahnschmerzen, Karies und sogar Abszesse verursachen. Bei einer schweren Hypomineralisation ist die Wahrscheinlichkeit für Karies 10-mal höher als bei einem Zahn ohne Befall.

Verantwortlich sei das Protein Albumin, dieses kommt hauptsächlich im Blut und in der Gewebsflüssigkeit, die sich um den Zahn herum befindet, vor. Wenn sich der in Entwicklung befindende Zahn nun mit diesem Protein in Berührung kommt, bindet das Albumin die Mineralkristalle am Zahnschmelz und behindert so deren Wachstum. Dies führt zu den weißen Flecken auf den Zähnen. Auslöser für diese Reaktion sind laut Forschern harmlose Kinderkrankheiten wie Fieber.

Mike Hubbard, Forschungsprofessor an der University of Melbourne und Hauptautor der Studie, sagte, dass diese Entdeckung es ermöglichte, 40 Jahre zahnmedizinisches Dogma zu korrigieren, welches defekte Schmelz bildende Zellen verantwortlich für Kreidezähne gemacht hat. Allerdings könne das Dogma nicht erklären, warum nur ein oder wenige Zähne im Mund eines Kindes von den Flecken befallen sind.

Diese Forschungserkenntnisse könnten eines Tages dazu beitragen, eine Prophylaxe zu entwickeln, die dabei hilft, die Bildung von Karies bei Kindern zu reduzieren. Weitere Studien über die Entstehung von Kreidezähnen sollen mit besonderem Augenmerk auf Umweltfaktoren und verschiedene Krankheitserreger folgen.

Quelle: MIH

Alle Jahre wieder… die guten Vorsätze

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Zahnfehlstellungen erhöhen das Risiko für Plaque und Karies

Schließen die Zähne des Ober- und Unterkiefers nicht richtig, kann dies auch die Zahnreinigung erschweren. Eine Studie untersuchte jetzt das Vorkommen von Plaque und Karies bei Schulkindern im Alter von 12 und 15 Jahren mit Zahnschiefstand.

Spanische Wissenschaftler beschäftigten sich mit der Mundgesundheit 12- und 15-jähriger Schulkinder, im Fokus standen dabei Plaque und Karies in Verbindung mit Zahnfehlstellungen. Ziel der Studie war es, die Prävalenz von Zahnfehlstellungen nach dem Dental Aesthetic Index (DAI) zu ermitteln und ihren Zusammenhang mit der Karieserfahrung, der Plaqueakkumulation und soziodemografischen Variablen in der benannten Zielgruppe zu analysieren.

Ältere Schulkinder besonders interessant

Die Altersgruppe 12 und 15 stellt gemäß der Autoren aus mehreren Gründen eine sehr wichtige Studiengruppe für epidemiologische Erhebungen über Karies dar, u. a. weil sie in den Schulen leicht zugänglich ist. Außerdem befinden sich die Jugendlichen in der Endphase des Durchbruchs der bleibenden Zähne, sodass die Möglichkeit besteht, die Zähne in den ersten Jahren des bleibenden Gebisses zu analysieren – ein Zeitraum, in den auch die selbst getroffenen Entscheidungen über Ernährung und Mundhygiene mit einfließen können.

Details zur Studie

Die Autoren führten eine Querschnittsstudie mit einem zweistufigen, geschichteten Stichprobendesign durch. Es wurden eine Umfrage zur Mundgesundheit und eine orale Untersuchung durchgeführt sowie soziodemografische Daten erfasst. Die Stichprobe bestand aus 1.453 Schulkindern im Alter von 12 (868) und 15 Jahren (585). Diese beiden Stichproben wurden getrennt analysiert, da statistisch signifikante Unterschiede festgestellt wurden: In der Altersgruppe der 12-Jährigen waren häufiger Schüler zu finden, die staatliche Schulen besuchten (p = 0,004) und einer niedrigeren sozialen Schicht angehörten (p = 0,001); in der Altersgruppe der 15-Jährigen wurden höhere Karieswerte (p = 0,001) und niedrigere Zahnbelagswerte (p < 0,001) festgestellt. Die Malokklusion war um 9,5 % höher (p = 0,001), und der globale mittlere DAI-Score war bei den 12-Jährigen ebenfalls höher (p < 0,001). Die multivariate Regressionsanalyse zeigte nicht nur, dass Karies und Zahnbelag die Variablen waren, die am stärksten mit der Malokklusion assoziiert waren, sondern auch, dass Karies (OR = 1,5) und Zahnbelag (OR > 2) in beiden Gruppen Risikofaktoren für die Malokklusion waren.

Ergebnisse und Ableitung

Während die Prävalenz von Zahnfehlstellungen und Zahnbelag bei den 12-Jährigen höher war, war die Erfahrung mit Karies bei den 15-Jährigen höher. Hinsichtlich der soziodemografischen Variablen wurden jedoch keine nennenswerten Zusammenhänge festgestellt. Karies und Zahnbelag erwiesen sich in beiden Altersgruppen als Risikofaktoren für Zahnfehlstellungen. Dieses Ergebnis hat eindeutige klinische Auswirkungen auf die Kariesprävention und die Förderung der Mundgesundheit bei jungen Heranwachsenden. Dementsprechend sollte sich die künftige Forschung auf die Konzeption einer Längsschnittstudie konzentrieren, um die Ursache-Wirkung-Beziehung der untersuchten Variablen zu bestätigen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese Studie eine höhere Prävalenz von Malokklusion und Zahnbelag im Alter von 12 Jahren ergab. Es wurde jedoch festgestellt, dass in beiden Altersgruppen ein höheres Karies- und Plaquerisiko mit dem Vorhandensein von Malokklusion verbunden ist.

Autoren: Paula Fernández-Riveiro, Nerea Obregón-Rodríguez, María Piñeiro-Lamas, Almudena Rodríguez-Fernández, Ernesto Smyth-Chamosa, María Mercedes Suárez-Cunqueiro

Studie: https://www.mdpi.com/1660-4601/18/18/9741

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FFP2-Masken senken Infektionsrisiko drastisch

Passende und richtig getragene FFP2-Masken senken das Infektionsrisiko bei Kontakten von 60 Minuten Dauer auf 0,4 Prozent. Bei OP-Masken steigt der Wert auf 30 – ohne Maske innerhalb von Minuten auf 90 Prozent.

Wie gut welche Masken bei welcher Trageweise schützen, hat ein Team des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen in einer umfassenden Studie untersucht. Die Göttinger Forscher berücksichtigten dabei auch, wie ein schlechter Sitz der Maske den Schutz schwächt und wie sich das verhindern lässt. Die Ansteckungswahrscheinlichkeiten geben jeweils die obere Grenze des Risikos an. Im täglichen Leben sei die tatsächliche Infektionswahrscheinlichkeit sicherlich 10- bis 100-mal kleiner.

Obwohl die besonders großen und damit besonders virusreichen Partikel schon nach einer kurzen Strecke durch die Luft zu Boden fallen, haben die Wissenschaftler auch in drei Metern Entfernung noch ein enormes Ansteckungsrisiko ausgemacht, wenn man Delta-Infizierten mit einer hohen Viruslast für ein paar Minuten begegnet und keine Maske trägt.

Zur Berechnung der Exposition und des Infektionsrisikos verwendeten sie eine umfassende Datenbank zur Größenverteilung von Atemwegspartikeln sowie Erkenntnisse der; Ausatemflussphysik. Eingnang fanden auch Arbeiten zur Leckage aus Gesichtsmasken verschiedener Art und Passformen, gemessen an menschlichen Probanden. Berücksichtigt wurden zudem die Schrumpfung der Umgebungspartikel durch Verdunstung sowie die Rehydratation, Inhalationsfähigkeit und Ablagerung in den anfälligen Atemwegen.

FFP2-MASKEN SCHÜTZEN 75-MAL BESSER ALS OP-MASKEN

Ergebnisse: Bei einer typischen SARS-CoV-2-Viruslast und infektiösen Dosis genügt Social Distancing allein nicht, um wirksam das Infektionsrisiko zu reduzieren. Bei dem empfohlenen Abstand von 1,5 Metern zwischen zwei sprechenden Personen ist die relevant angenommene Obergrenze eines 90-prozentigen Infektionsrisikos bereits nach 90 Sekunden erreicht. Eine dicht abschließende FFP2-Masken schützt demnach im Vergleich zu gutsitzenden OP-Masken 75 mal besser. Auch medizinische Masken reduzieren das Ansteckungsrisiko schon deutlich im Vergleich zu einer Situation ganz ohne Mund-Nasenschutz.

Sobald die nicht infizierte Person eine Gesichtsmaske trägt, steigt das Risiko deutlich langsamer: handelt es sich um eine chirurgische Maske, wird der Wert von 90 Prozent erst nach 30 Minuten erreicht – bei einer FFP2-Maske beträgt das Risiko nach 60 Minuten hingegen erst 20 Prozent. Wenn beide Personen eine chirurgische Maske tragen, während der Infektiöse spricht, beträgt das errechnete Risiko nach 60 Minuten knapp 30 Prozent, aber wenn beide eine gut sitzende FFP2-Maske tragen, sind es nur 0,4 Prozent.

„Tragen sowohl die infizierte als auch die nicht-infizierte Person gut sitzende FFP2-Masken, beträgt das maximale Ansteckungsrisiko nach 20 Minuten selbst auf kürzeste Distanz kaum mehr als ein Promille. Sitzen ihre Masken schlecht, steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Infektion auf etwa vier Prozent. Tragen beide gut angepasste OP-Masken, wird das Virus innerhalb von 20 Minuten mit höchstens zehnprozentiger Wahrscheinlichkeit übertragen“, schreiben die Autoren.

Fazit der Autoren: Social Distancing allein ohne Maskierung ist mit einem sehr hohen Infektionsrisiko verbunden, insbesondere in Situationen, in denen Infektiöse sprechen. Hohe Infektionsrisiken sind auch dann zu erwarten, wenn nur der Anfällige eine Gesichtsmaske trägt, auch bei Social Distancing. Eine universelle Maskierung ist somit die effektivste Methode, um die Übertragung von SARS-CoV-2 in der Luft zu begrenzen, selbst wenn Gesichtsdichtungslecks berücksichtigt werden.

HAUPTFAKTOR SIND UNDICHTIGKEITEN

Der Hauptfaktor, der das Infektionsrisiko beeinflusst, sind Undichtigkeiten zwischen Maske und Gesicht. Die untersuchten angepassten FFP2-Masken und „höchstwahrscheinlich andere vertikal gefaltete FFP2-Masken ähnlicher Bauart” können, wenn sie mittels Nasenbügel richtig an Gesichter angepasst werden, das Infektionsrisiko um den Faktor 30 im Vergleich zu locker getragenen Masken und um den Faktor 75 im Vergleich zu angepassten chirurgischen Masken für eine Expositionsdauer von 20 Minuten reduzieren.

FFP2-Masken seien chirurgischen Masken vorzuziehen, „da selbst lose getragene FFP2-Masken das Infektionsrisiko im Vergleich zu gutsitzenden chirurgischen Masken um den Faktor 2,5 senken können“. Da die in der Untersuchung verwendete kritische Grenze für das Infektionsrisiko äußerst konservativ ist, kommen die Autoren zu dem Schluss, „dass die universelle Maskierung mit chirurgischen Masken und/oder FFP2-Masken eine sehr wirksame Maßnahme ist, um die Übertragung von COVID-19 zu minimieren“.

Gholamhossein Bagheri et al. „An upper bound on one-to-one exposure to infectious human respiratory particles”, Proceedings of the National Academy of Sciences Dec 2021, 118 (49) e2110117118; DOI: 10.1073/pnas.2110117118

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Therapiehund nimmt Kindern die Angst vorm Zahnarzt

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Viele Kinder fürchten sich vor dem Zahnarztbesuch, was die Behandlung häufig erschwert. Wissenschaftler haben untersucht, ob ein Therapiehund, der die Kinder vor und während der zahnärztlichen Behandlung begleitet, ihnen die Angst nehmen kann.
Die Ergebnisse der klinischen Studie zeigen, dass sich die Anwesenheit des speziell zu diesem Zweck ausgebildeten Tiere positiv auf das Befinden der Kinder auswirkte und die Angst während einer zahnärztlichen Behandlung deutlich mildern konnte. Die Ergebnissen wurden im European Archives of Paediatric Dentistry publiziert.

DIE MEISTEN KINDER HATTEN VOR DER BEHANDLUNG ANGST
Insgesamt nahmen 100 Kinder im Alter von fünf bis zehn Jahren an der Studie teil. Die zahnärztlichen Eingriffe beschränkten sich auf einfache Behandlungen wie Fissurenversiegelungen, kleine Füllungen, Abdrucknahmen oder Kontrollen, bei denen keine Lokalanästhesie erforderlich war.

Den Kindern wurden kurz vor Beginn der zahnärztlichen Behandlung insgesamt sechs Fragen gestellt, die den Grad der Angst vor dem Zahnarztbesuch evaluieren sollten. Dabei wurde der Grad der Angst mithilfe einer Skala ermittelt: Eins stand für „keine Angst“, fünf beschrieb „extreme Angst“. Ergänzt wurde die Angstbewertungsskala mit Emojis, um den Kindern durch Visualisierung die Antworten zu erleichtern.

DIE KINDER KONNTEN MIT DEM HUND VOR DER BEHANDLUNG SPIELEN
Per Zufallsprinzip wurden die Kinder dann in zwei Gruppen unterteilt. Eine Gruppe erhielt eine normale zahnärztliche Behandlung, die andere wurde von einem Therapiehund begleitet. Die Kinder durften vor Beginn der Behandlung mit dem Hund in Kontakt treten und spielen. Während der Behandlung war dieser den Kindern nahe und konnte berührt oder gestreichelt werden. Der Puls der Kinder wurde vor, während und nach der Behandlung gemessen. Die Angstbewertungsskala wurde ebenfalls vor und nach der Behandlung ausgefüllt.

EIN THERAPIEHUND WIRKTE ANGSTLÖSEND
Die Ergebnisse zeigen, dass beide Gruppen vor der Behandlung ähnliche Angst-Werte aufwiesen und auch die Pulsrate bei allen Kindern ähnlich hoch war. Es zeigte sich aber, dass die Gruppe, die während der Behandlung von einem Therapiehund begleitet wurde, sowohl während als auch nach der Behandlung eine signifikant geringere Pulsrate aufwies als die Kontrollgruppe. Auch die Werte der Angstskala nach dem zahnärztlichen Eingriff zeigten eine signifikante Reduktion. Über 96 Prozent der Eltern gaben an, dass die Anwesenheit des Therapiehundes positive Auswirkungen auf ihr Kind hatte und sie die Begleitung der Behandlung durch ebendiesen auch in Zukunft wünschenswert finden.

DIE TIERE KÖNNEN NEGATIVE EMOTIONEN WAHRNEHMEN
Bei den in dieser Studie beschriebenen Hunden handelt es sich um zertifizierte Therapiehunde. Den Tieren wurde beigebracht, negative Emotionen wahrzunehmen und mit ängstlichen Menschen in Interaktion zu treten. Die Anwesenheit des Hundes wirkte beruhigend auf die Kinder und führte zu einer messbaren Reduktion der Pulsrate, die als objektiver Indikator für Stress betrachtet werden kann.

Abgesehen von den positiven Aspekten der Begleitung einer zahnärztlichen Behandlung durch einen Therapiehund räumen die Forschenden allerdings ein, dass die Pflege des Hundes sowie die Hygienemaßnahmen einen großen zusätzlichen Aufwand darstellen.

 

Quelle:

Thakkar, T.K., Naik, S.N. & Dixit, U.B. Assessment of dental anxiety in children between 5 and 10 years of age in the presence of a therapy dog: a randomized controlled clinical study. Eur Arch Paediatr Dent 22, 459–467 (2021). doi.org/10.1007/s40368-020-00583-1

Salat gegen Parodontitis

Ernährungslenkung könnte den Verlauf parodontaler Erkrankungen positiv beeinflussen. Bereits 100 Gramm Rucola am Tag machen einen Unterschied. Der Salatsaft wirkt so gut wie Chlorhexidin – nebenwirkungsfrei.

Fehlernährung begünstigt nicht nur die Entstehung systemischer Erkrankungen, wie beispielsweise Diabetes, sondern kann auch Einfluss auf parodontale Erkrankungen haben. Trotzdem ist Ernährungslenkung in der systematischen Parodontitis-Therapie bislang noch kein großes Thema. In der aktuellen S3-Leitlinie heißt es dazu: „unklare Evidenz, keine Empfehlung“.

Prof. Ulrich Schlagenhauf, Würzburg, hielt auf dem Zahnärztetag Mecklenburg-Vorpommern einen spannenden Vortrag zum Thema. Darin gab er einen umfassenden Überblick über den aktuellen Stand der Wissenschaft – insbesondere Omega-6-Fettsäuren, Nitrate und Probiotika nahm er genauer unter die Lupe.

OMEGA-6-FETTSÄUREN SIND BESONDERS ENTZÜNDUNGSFÖRDERND

Zu den besonders entzündungsauslösenden Nahrungsmitteln gehören laut Schlagenhauf die Omega-6-Fettsäuren, die in vielen verarbeiteten Lebensmitteln enthalten sind. Durchschnittlich isst ein US-Amerikaner rund 30 Gramm davon am Tag, berichtete Schlagenauf – laut WHO Empfehlung wären zwei Gramm am Tag gesund.

Omega-6 gehören zu den essentiellen Fettsäuren, das heißt, unser Körper kann sie nicht selbst herstellen, er muss sie aufnehmen. Omega-6 Fettsäuren sind das Ausgangsmaterial für Eicosanoide: Botenstoffe, die Entzündungen in unserem Körper modellieren. Diejenigen, die aus Omega-6 Fettsäuren entstehen, sind dabei besonders entzündungsfördernd, so Schlagenhauf.

Das zentrale Problem ist aber ihmzufolge der oxidative Stress, ausgelöst durch Omega-6 Fettsäuren, der die Mitochondrienfunktion stört. Dadurch werden aus den Mitochondrien Sauerstoffradikale freigesetzt, die sich in der Zelle ausbreiten und der daraus entstehende Zellschaden ruft die Entzündungszellen auf den Plan. Die systemische Entzündung führt zu einer bakteriellen Dysbiose im Darm und Mundraum – was folglich eine Parodontitis begünstigt.

STEINZEIT-DIÄT VERRINGERTE BOP

Welche herausragende Wirkung eine Ernährungsumstellung haben kann, zeigte Schlagenhauf exemplarisch anhand einer Studie, in der sich die Probanden vier Wochen lang einer Steinzeit-Diät unterzogen. Sie nahmen in diesem Zeitraum weder prozessierte Lebensmittel oder Zucker zu sich, noch putzten sich die Zähne.

Mit dem Ergebnis, dass der gingivale Blutungsindex (bleeding on probing, BOP) trotz vermehrtem Zahnbelags (Plaqueindex) deutlich geringer war als zu Beginn der Studie. Auch die Dysbiose (Parodontitis-assoziierte Keime) löste sich nach vier Wochen Steinzeit-Diät ohne jegliche weitere Intervention auf.

NITRATREICHES GEMÜSE WIRKT ANTIBAKTERIELL

Schlagenhauf stellte eine weitere Studie vor, in der die Wirkung von nitratreichem Gemüse auf das Parododont bei chronischer Gingivitis getestet wurde. Zu nitratreichem Gemüse zählt unter anderem Blattgemüse wie Rucola oder Kopfsalat, Kohlgemüse oder Wurzelgemüse wie Rote Bete oder Rettich. Nitrat wird über nitrathaltige Lebensmittel ins Blut aufgenommen und in kürzester Zeit in vielfach höherer Konzentration im Speichel angereichert, da die Zunge Heimat für nitratreduzierende Bakterien ist, die das Nitrat zu Nitrit zerlegen. Nitrit ist sehr stark antibakteriell.

SALATSAFT WIRKT GENAUSO GUT WIE CHLORHEXIDIN

Ein nitritreicher Speichel hat eine antibakterielle Wirkung, die einer Chlorhexamedspülung gleichzusetzen ist – zu diesem Ergebnis kam eine Studie, in der zwei Patientengruppen mit chronischer Gingivitis entweder dreimal täglich nitritreicher Salatsaft oder ein Placebo über einen Zeitraum von zwei Wochen verabreicht wurden. Der Nitratgehalt des Safts entsprach dem von rund 100 Gramm Rucola.

Der Gingiva-Index der Salat-Saft-Gruppe verbesserte sich dadurch um rund 0,3 – konnte also halbiert werden. Dies entspricht den Ergebnissen einer Studie, in der die Probanden, die an chronischer Gingivitis litten, über Wochen mit Chlorhexidin spülten. Die Gingivitisreduktion durch den nitritreichen Salatsaft ist demnach genauso groß wie durch das Spülen mit Chlorhexidin – allerdings nebenwirkungsfrei.

PROBIOTIKA WIRKEN POSITIV AUF DAS PARODONT

Zuletzt thematisierte Schlagenhauf das Prinzip der Probiotika: Fehlende Keime sollen mit der Nahrung aufgenommen und so ersetzt werden. Probiotika sind Bakterien, die die Passage durch den sauren Magen lebend überstehen und eine gesundheitsförderliche Wirkung zeigen. Diese können zum Beispiel spezienspezifisch Konkurrenten (Bakterien) am Wachstum hindern. Auch hier verdeutlichte Schlagenhauf mit einer Studie, dass Probiotika die parodontale Gesundheit unterstützen könnten.

In der Studie wurde Marine-Soldaten entweder eine Lactobacillus reuteri- Lutschtablette oder ein Placebo täglich über den Zeitraum von sechs Wochen verabreicht. Die Soldaten bekamen weder Mundhygieneinstruktionen noch weitere Interventionen während dieser Zeit. Es zeigte sich, dass der BOP in der Probiotka-Gruppe deutlich sank.

Schlagenhauf resümiert, dass für ihn einer der Königswege einer ursachenorientierten parodontalen Therapie darin besteht, Ernährungsfehler zu identifizieren und zu korrigieren. Dies hätte nicht nur positive Effekte für den Mundraum und das Parodont, sondern auch auf systemischer Ebene.

Karies bei Kindern ist familienabhängig

Kann aus der Kariesaktivität eines Kindes auf das Kariesrisiko der Geschwisterkinder geschlossen werden? Diese Frage untersuchten Baseler Forscher in einer aktuellen Studie.

Im Kanton Basel-Stadt werden für Schulkinder jährlich verpflichtende zahnärztliche Untersuchungen durchgeführt. Für die vorliegende Studie wurden Daten von insgesamt 13.596 Schülern aus dem Schuljahr 2017/2018 ausgewertet.

In die Studie eingeschlossen wurden 6.738 Geschwister aus 3.089 Familien. Die Altersspanne der Schüler reichte von 3,9 bis 17,9 Jahren, mit einem Verhältnis von Jungen (n = 3.466; 51,4 Prozent) zu Mädchen (n = 3.272; 48,6 Prozent) von 1,06. Die jüngeren Jahrgänge entstammen den der Schule vorgeschalteten Kindertagesstätten.

JEDES ZWEITE KIND HATTE EIN KARIESFREIES GEBISS

Erhoben wurden die dmft-/DMFT-Werte und abgegrenzt daraus auch der Umfang der unbehandelten Kariesläsionen. Weitere Variablen waren Geschlecht, Geburtsdatum, Nationalität und Postleitzahl des Wohnortes sowie der jeweilige Zahnarzt, der die zahnärztliche Untersuchung durchgeführt hat.

Isgesamt 37 Prozent der untersuchten Kinder hatten einen Migrationshintergrund. Rund die Hälfte der Kinder (n = 3.499; 51,9 Prozent) hatte ein kariesfreies Gebiss (dmft + DMFT = 0). Bei 1.335 Kindern (19,8 Prozent) fanden sich Zähne mit aktiven kariösen Läsionen. Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund wiesen eine höhere Karieserfahrung auf. In der Untergruppe aus 37 Prozent der Kohorte hatte 44,4 Prozent Karieserfahrung.

In der Datenauswertung zeigte sich eine deutliche räumliche Konzentration der Karieslast. In elf postleitzahlenbasierten Gebieten variierten der Kariesbefall von 26,8 bis 65,7 Prozent und die aktive Karies von 9,9 bis 29,1 Prozent. Dabei stimmten die Gebiete mit den niedrigen und hohen Anteilen an Karies jeweils überein, was auf einen starken Wohnorteffekt hinweist.

RISIKO STEIGT, WENN ÄLTERE GESCHWISTER KARIES HABEN

Bei der Analyse der intrafamiliären Effekte konnte eine spezifische Häufung von Karies in der Familie festgestellt werden. Wenn das älteste Kind einer Familie Karies aufwies, hatten auch die jüngeren Geschwister ein 3,7-fach höheres Kariesrisiko und die Wahrscheinlichkeit für das Vorhandensein aktiver Kariesläsionen stieg um das 3,5-fache. Je größer der Altersunterschied zwischen Geschwistern war, desto geringer fiel jedoch das Kariesrisiko für jüngere Geschwister aus.

FAZIT

Der Kariesstatus des ältesten Geschwisterkindes in einer Familie kann als Prädiktor für Karies bei jüngeren Geschwistern dienen. Das Ergebnis bestätigt die bereits in anderen Studien aus Norwegen und Dänemark festgestellten Häufungen von Karies in Familien. Basierend auf diesen Ergebnissen könnte der Kariesstatus des Erstgeborenen als potenzieller Indikator genutzt werden, um gefährdete Familien zu erkennen und gezielte Präventionsmaßnahmen einzuleiten.

Viele Bemühungen der Kariesprävention konzentrieren sich auf die bekannten Risikogruppen in sozialen Brennpunkten und Gebieten mit hohem Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund. Eine Häufung des Kariesrisikos in einer Gruppe bedeutet jedoch immer noch, dass viele Kinder und Jugendliche weitgehend kariesfreie Gebisse haben. Wünschenswert wären da gezieltere Instrumente, um Kinder mit hohem Kariesrisiko frühzeitig zu identifizieren.

Quelle: Grieshaber, A. et al. „Caries status of first-born child is a predictor for caries experience in younger siblings”. Clin Oral Invest (2021). https://doi.org/10.1007/s00784-021-04003-6

 

 

 

 

Forscher: Neue Erkenntnisse zu Gingivitis und Körperreaktionen

Forscher der Universität Washington enthüllen neue Aspekte von Zahnfleischerkrankungen und der Schutzreaktion des Körpers.

Ein Team unter der Leitung von Forschern der Zahnklinik an der Universität Washington hat zum ersten Mal identifiziert und klassifiziert, wie verschiedene Menschen auf die Ansammlung von Zahnbelag reagieren.

Die Forscher fanden dabei auch eine bisher nicht identifizierte Reihe von Entzündungsreaktionen auf Bakterienansammlungen im Mund. Wenn sich Bakterien auf den Zahnoberflächen ansammeln, erzeugen sie eine Entzündung, um die Ansammlung zu unterdrücken. Bisher waren zwei Hauptphänotypen der oralen Entzündung bekannt: eine hohe oder starke klinische Reaktion und eine geringe klinische Reaktion. Das Team identifizierte einen dritten Phänotyp, den sie „langsam“ nannten: eine verzögerte starke Entzündungsreaktion im Gefolge der bakteriellen Ansammlung.

Testpersonen unterschiedlich anfällig für Entzündungsreaktionen
Die Studie zeigte zum ersten Mal, dass Probanden mit geringer klinischer Reaktion auch eine geringe Entzündungsreaktion für eine Vielzahl von Entzündungssignalen zeigten. „In der Tat hat diese Studie eine Heterogenität in der Entzündungsreaktion auf die bakterielle Akkumulation offenbart, die bisher nicht beschrieben wurde“, sagte Dr. Richard Darveau, einer der Autoren der Studie.

Sein Kollege und Co-Autor Dr. Jeffrey McLean sagte: „Wir haben eine bestimmte Gruppe von Menschen gefunden, die eine langsamere Entwicklung von Plaque sowie eine ausgeprägte Zusammensetzung der mikrobiellen Gemeinschaft vor dem Beginn der Studie haben.“ Die Studienautoren schrieben, dass das Verständnis der Variationen in der Zahnfleischentzündung helfen könnte, Menschen mit erhöhtem Risiko für Parodontitis besser zu identifizieren. Darüber hinaus ist es möglich, dass diese Variationen in der Entzündungsreaktion in der menschlichen Bevölkerung mit der Anfälligkeit für andere chronische bakteriell-assoziierte entzündliche Erkrankungen wie entzündliche Darmerkrankungen zusammenhängen.

Neuartige Schutzreaktion des Körpers entdeckt
Die Forscher fanden außerdem eine neuartige Schutzreaktion des Körpers vor, die durch Plaque-Akkumulation ausgelöst wird und Gewebe und Knochen während der Entzündung retten kann. Dieser Mechanismus, der bei allen drei Phänotypen auftrat, nutzt weiße Blutkörperchen, die sogenannten Neutrophilen. Im Mund regulieren sie die Bakterienpopulation, um einen stabilen Zustand aufrechtzuerhalten.

In diesem Fall ist der Zahnbelag kein negativer Faktor. Im Gegenteil, die Forscher sagen, dass die richtige Menge und Zusammensetzung von Plaque die normale Gewebefunktion unterstützt. Studien an Mäusen haben außerdem gezeigt, dass Plaque auch einen Weg für neutrophile Granulozyten (Immunzellen) bietet, aus dem Blutkreislauf durch das Zahnfleischgewebe in den Spalt zwischen den Zähnen und dem Zahnfleisch zu wandern.

Fazit
Die Ergebnisse der Forscher unterstreichen, warum Zahnärzte großes Augenmerk auf eine sehr gute Mundhygiene legen sollten. „Die Idee der Mundhygiene besteht darin, die Zahnoberfläche mit geeigneten Bakterien neu zu besiedeln, die mit der Entzündungsreaktion des Wirts zusammenarbeiten, um unerwünschte Bakterien fernzuhalten“, sagte Dr. Darveau. Die Bakterien beginnen mit der Wiederbesiedlung der Mundoberfläche spontan und fast unmittelbar danach, sagte Dr. Darveau.

Die Ergebnisse wurden in der Zeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America (PNAS)“ veröffentlicht.

ab sofort: Medizinische Hypnose in Rafz

Liebe Patienten

Ab sofort können Sie bei eiiner Zahnbehandlungsangst Hilfe durch Hypnose bekommen.

Was ist Hypnose?

Hypnose zu Heilzwecken ist ein uraltes Therapieverfahren. Sie wurde in den letzten Jahrzehnten neu entdeckt und ihre therapeutische Wirkung wissenschaftlich einwandfrei belegt. Die medizinische Hypnose distanziert sich klar von jeder Art von Laienhypnose, Esoterik oder magischen Praktiken. Sie sollte nur von gut ausgebildeten Ärzten und Zahnärzten ausgeübt werden, um sicherzustellen, dass dem Patienten damit nicht geschadet wird. Es ist davon auszugehen, dass die medizinische Hypnose in Zukunft eine weiter zunehmende Rolle in Medizin spielen wird.

Hypnose ist eine Kommunikationsform auf verbaler und nonverbaler Ebene. Sie zielt darauf ab, dem Patienten zu helfen, in verschiedene Formen von Trancen zu gelangen. Trancen sind veränderte, natürliche Bewusstseinszustände, die sich vom Alltagsdenken unterscheiden und in denen z.B. die Aufmerksamkeit gebündelt werden kann, Gefühle verstärkt oder abgeschwächt werden, Wahrnehmungen wie Schmerzen verändert werden, die Kreativität des Patienten gesteigert und sinnesbezogener ist, und eine Öffnung für neue Lösungen möglich wird.

Bitte sprechen Sie uns ohne Hemmungen an und vereinbaren ein Hypnose-Kennenlerngespräch.

Ihre Zahnarztpraxis Rafz

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Warum manche Menschen anfälliger für Parodontitis sind

Warum manche Menschen anfälliger für Parodontitis sind
US-Forscher haben erstmals die verschiedenen Reaktionen auf die Ansammlung von Biofilm klassifiziert. Ihre Arbeit wirft ein neues Licht auf die Frage, warum manche Menschen anfälliger für schwere orale Erkrankungen sind.

Einem Probanden wird eine Probe oraler Bakterien entnommen. Das Wissen um die unterschiedlichen Entzündungsreaktionen bei Gingivitis könnte helfen, Menschen mit erhöhtem Parodontitisrisiko besser zu identifizieren. Dr. Shatha Bamashmous

Orale kommensale Bakterien wirken aktiv am Zahnfleischgewebe mit, um die Kontrolle der Neutrophilen und normale Gewebe- und Knochenumsatzprozesse aufrechtzuerhalten. Diese homöostatische Beziehung zwischen Wirt und Bakterien wird bei experimentellen Gingivitis-Studien gestört, da eine Zunahme der Bakterienlast die Entzündung der Gingiva verstärkt.

Ein Team unter der Leitung der University of Washington entdeckte in ihrer experimentellen Gingivitis-Studie nun eine bisher unbekannte Bandbreite von Entzündungsreaktionen auf Bakterienansammlungen im Mund. Bisher waren zwei Hauptphänotypen der oralen Entzündung bekannt: eine hohe oder starke und eine geringe klinische Reaktion. Veröffentlicht wurde die Arbeit in den Proceedings of the National Academy of Sciences.

DREI KLINISCHE ENTZÜNDUNGSPHÄNOTYPEN
Die Forscher fanden nun heraus, dass die experimentelle Gingivitis zu drei klinischen Entzündungsphänotypen führt (hoch, niedrig und langsam) und dass Interleukin-1β, ein bekannter wichtiger Gingivitis-assoziierter Entzündungsmediator, in der Gruppe mit langsamer Reaktion nicht mit klinischer Gingivitis assoziiert war. Darüber hinaus wies diese Gruppe signifikant höhere Werte von Streptococcus spp. auf.

Die Gruppe mit geringer klinischer Reaktion zeichnete sich durch niedrige Konzentrationen von Wirtsmediatoren aus, obwohl Bakterienakkumulation und -zusammensetzung in der Gruppe mit hoher klinischer Reaktion ähnlich waren. Neutrophile und Knochenaktivierungsmodulatoren wurden in allen drei Gruppen herunterreguliert, was auf neue gewebe- und knochenschützende Reaktionen während der Zahnfleischentzündung hindeutet.

GERINGE KLINISCHE REAKTION = GERINGE ENTZÜNDUNGSREAKTION
Die Studie zeigt damit zum ersten Mal, dass Probanden mit geringer klinischer Reaktion auch eine geringe Entzündungsreaktion auf eine Vielzahl von Entzündungssignalen aufwiesen. „Diese Studie hat in der Tat eine Heterogenität in der Entzündungsreaktion auf die bakterielle Ansammlung offenbart, die bisher nicht beschrieben wurde“, sagte Autor Dr. Richard Darveau von der School of Dentistry der University of Washington.

Sein Kollege und Mitautor Dr. Jeffrey McLean bestätigt: „Wir haben eine bestimmte Gruppe von Menschen gefunden, die eine langsamere Entwicklung von Plaque und eine ausgeprägte Zusammensetzung der mikrobiellen Gemeinschaft vor Beginn der Studie aufweisen.“

AUCH ANFÄLLIGER FÜR ANDERE BAKTERIELLE ENTZÜNDUNGEN?
Das Wissen über diese Variationen in der Entzündungsreaktion bei Gingivitis könnte die Identifizierung von parodontitisanfälligen Personen erleichtern. Es sei auch möglich, dass diese unterschiedlichen Ausprägungen der Erkrankung mit der Anfälligkeit für andere chronische, bakteriell bedingte Entzündungen wie Darmerkrankungen zusammenhängen.

Insgesamt unterstreicht diese Studie die Variabilität der Wirtsreaktionen in der menschlichen Bevölkerung, die sich aus Variationen im Immunprofil des Wirts (Low-Responder) und in der Reifung der mikrobiellen Gemeinschaft (Slow-Responder) ergeben und sich auf die klinischen Ergebnisse in Bezug auf destruktive Entzündungen auswirken können.

Bamashmous S, Kotsakis GA, Kerns KA, Leroux BG, Zenobia C, Chen D, Trivedi HM, McLean JS, Darveau RP. Human variation in gingival inflammation. Proc Natl Acad Sci U S A. 2021 Jul 6;118(27):e2012578118. doi: 10.1073/pnas.2012578118. PMID: 34193520; PMCID: PMC8271746.