Anfärben

Teenager – Herausforderung oder Bereicherung im Praxisalltag?

Eine Selbstreflexion von uns…

Wie können wir im Teenageralter ein gutes und professionelles präventives Konzept durchführen, indem nicht nur Frustration und Misserfolge, sondern Erfolge und Motivation auf beiden Seiten zu erreichen sind? Diese Patientenklasse findet oft zu wenig Beachtung. Im nachfolgenden Beitrag wird der Fokus speziell auf den Umgang und die Mundhygienemotivation bei Jugendlichen gelegt.

Entwicklung vom Kind zum Jugendlichen

Sind wir nicht alle immer wieder erstaunt, wie schnell (Klein-)Kinder erwachsen und älter werden? Haben wir sie gerade noch im Kita- und Grundschulalter betreut und in der häuslichen Mundhygiene angeleitet, sind sie auch schon im Teenageralter und in der Pubertät. Aus Kindern werden kleine/große Erwachsene, die ihre eigene Persönlichkeit suchen und entwickeln. Einst fröhliche und ausgeglichene Kinder sind nun zurückhaltend, stur und in sich gekehrt. Das Thema Mundhygiene spielt bei einigen Jugendlichen eine große, oftmals schon übertriebene Rolle und bei anderen gar keine. Kein Alter ist so „kompliziert“ beim Heranwachsen und so herausfordernd wie das pubertäre. Diese Herausforderung sensibel und individuell anzunehmen sowie die Bedürfnisse individuell zu erkennen, ist unsere Aufgabe, wenn wir authentisch und professionell in dieser Altersgruppe Individualprophylaxe in der Praxis betreiben wollen.

Kommunikation nonverbal und verbal

Wir sollten nicht den „schlechtesten“ Tag oder eine negative Einstellung zuunseren jugendlichen Patienten haben und dies ggf. auch über unseren Gesichtsausdruck zeigen. Gerade in der Pubertät sind die Jugendlichen emotional sehr empfänglich für solche Botschaften. Negative, wie ein Kopfschütteln oder verbale „Zurechtweisungen“, z. B., dass die Mundhygiene schlecht ist und auf jeden Fall verbessert werden muss, bewirken in der Regel nur, dass der Patient den Kopf wegdreht und gar nicht weiter zuhört. Für alle Beteiligten sind Negativbotschaften nur kräftezehrend und demotivierend. Eine freundliche Stimmlage und entspannte Gesichtszüge, nicht vorwurfsvoll, sondern motivierend, bringen weit mehr für eine erfolgreiche Zusammenarbeit in dieser Zeit als Kritik und Belehrungen.

Motivation und Zusammenarbeit

Das Einhalten der Prophylaxe- und Vorsorgetermine ist schon immer als Gewinn der Zusammenarbeit mit den Teenagern zu sehen. Die Patienten können aber jeden Termin absagen oder nicht erscheinen. Das kann natürlich immer passieren und die Compliance verläuft eher schlecht. Es sollte jedoch die Ausnahme bleiben, und dazu kann ein sensibler, ggf. freundschaftlicher oder kumpelhafter Umgang mit den Teenagern viel beitragen. Je besser das Vertrauen in den vorangegangenen Jahren aufgebaut wurde, umso leichter fällt beiden Seiten oftmals der Umgang miteinander in der Pubertät. Patienten, die in diesem Alter als Neupatient kommen, erfahren durch eine aufgeschlossene Kommunikation von Anfang an, dass man mit ihnen zusammenarbeiten möchte und nicht gegen sie arbeitet. Der erste Kontakt und Eindruck, den die jugendlichen Patienten wahrnehmen, ist entscheidend für die weitere Zusammenarbeit.

Lob und Anerkennung

Wie alle Patienten, so hören uns die Teenager viel besser zu, wenn wir ihnen zugewandt und mit dem nötigen Respekt und Abstand Lob und Anerkennung für das Erscheinen aussprechen. Eine kurze Erläuterung des Behandlungsablaufs gibt ihnen Sicherheit und das Gefühl, wahrgenommen zu werden. Wir sollten Patienten in dieser Altersgruppe nicht mit häuslichen Mundhygienehilfsmitteln und Instruktionen über-, aber auch nicht unterfordern. Herauszufinden, wie das optimale Instruieren sein sollte, ist die tägliche Herausforderung in allen Altersgruppen. Je besser wir uns auf unsere Patienten einlassen können und ihnen zuhören, umso mehr erfahren wir über ihre Motivation, was sie z. B. in der häuslichen Mundhygiene umsetzen können und wollen. Das ist der Schlüssel für eine gute Zusammenarbeit.

Mundhygieneinstruktion und Compliance

Sensibel müssen wir nach Befunderhebung des Plaque-Indizes herausfinden, wozu der Patient jetzt gerade bereit ist, um etwas für seine häusliche Mundhygiene zu tun. Das Einfärben der Plaque ist Grundlage für die Erhebung des Plaque-Indizes in jeder Sitzung, das Zeigen der eingefärbten Stellen jedoch nicht. Versetzen wir uns in das Alter und die Lage der pubertären Jugendlichen: Sie fühlen sich oft bloßgestellt und eingeschüchtert. Es könnte für lange Zeit der letzte Termin gewesen sein, zu dem sie erscheinen. Um solche Situationen zu vermeiden, hilft es, Patienten zu fragen, ob sie sich den Befund im Spiegel mit ansehen möchten. Dass die Entscheidung bei den Patienten liegt, zeigt ihnen, dass man mit ihnen zusammenarbeiten möchte. Genauso kann bei der Besprechung der häuslichen Mundhygienehilfsmittel verfahren werden. Ehrlichkeit, was der Patient wirklich zu Hause umsetzt und/oder umsetzen kann, ist zu diesem Zeitpunkt das beste Fundament für eine gute Zusammenarbeit. So können in dieser Zeit auch Kompromisse und kleine „Verträge“ eingegangen werden. Wird die Putztechnik gut instruiert und eine fluoridhaltige (ca. 1.500 ppm) Zahnpasta empfohlen, so kann man manchmal den Kompromiss eingehen, dass die Zwischenraumreinigung nur ein- bis zweimal wöchentlich durchgeführt werden kann und der nächste Termin, statt nach einem halben Jahr, bereits in drei Monatenansteht (s. Abschnitt Abrechnung). Wenn wir in den Augen der Jugendlichen in diesem Moment als cool erscheinen, können wir davon ausgehen, dass sie sich eher an diese Vereinbarung halten, als wenn nur Verbote und zu viele Instruktionen vermittelt werden.Die Auswahl der Hilfsmittel besteht in der Regel aus einer Zahnbürste, je nach Motorik (manuell/elektrisch/Schall), einer fluoridhaltigen Zahnpasta und je nach Zwischenraumgröße aus Zahnseide/Flossette (z. B. GUM [Sunstar]), Picks [TePe]) oder Zwischenraumbürstchen. Auch hier ist nachzufragen, womit der Patient gerne reinigen möchte und womit er zurechtkommt. Erweitert werden können die Mundhygienehilfsmittel mit einem Zungenreiniger, ggf. bei festsitzender KFO mit einer fluoridhaltigen Spüllösung oder dem einmal wöchentlichen Einbürsten eines Gelees.

Fazit

Das Teenageralter ist ein spannendes, herausforderndes und cooles Alter, indem die Weichen für eine gute lang anhaltende präventive Zusammenarbeit gelegt werden können. Ziel der Arbeit mit Patienten gerade in diesem Alter sollte es sein, ihnen zuzuhören, um auf ihre Bedürfnisse eingehen zu können. So sollten wir sensibel herausfinden, wozu sie im Teenageralter bereit sind und wozu nicht. Wir sollten Kompromisse schließen können und den Patienten freundlich und respektvoll verbal und nonverbal gegenübertreten. Ein freundliches Lächeln und Interesse z. B. für ihre Hobbys und Anliegen sind die Grundlage für eine erfolgreiche, vertrauensvolle Zusammenarbeit. Lob und Anerkennung sind außerdem wichtige Pfeiler – in jedem Alter. Eines ist gewiss: Die Pubertät ist temporär und sehr unterschiedlich ausgeprägt. Bei einigen Patienten dauert sie länger, bei anderen ist sie kaum merkbar und schneller vorüber. Gerade diese Herausforderung, jeden Patienten als Individuum und in verschiedenen Altersstufen kennenzulernen und zu begleiten, macht unseren Praxisalltag spannend und im positiven Sinn herausfordernd.

Quelle: https://epaper.zwp-online.info/epaper/sim/prj/2022/prj0522/#10

Diese 5 Übungen helfen bei Kiefergelenksbeschwerden

Wenn Patienten akute Beschwerden im craniomandibulären Bereich haben, können sie sich mit diesen fünf Übungen schnell selbst Linderung verschaffen.

Die Kieferdehnung ist eine von fünf Übungen, die Patienten mit akuten CMD-Beschwerden zur Schmerzlinderung selbst durchführen können. Haleon in Zusammenarbeit mit Dr. Horst Kares

Craniomandibuläre Dysfunktionen sind weit verbreitet und können eine Vielzahl von Symptomen aufweisen. Dabei sind Aufklärung, Bewegung und Kiefergymnastik essenzieller Bestandteil einer erfolgreichen Therapie. Auf der diesjährigen Haleon-Herbstakademie „Zähne zusammenbeißen und durch – Bruxismus und seine Folgen“ klärte Dr. Horst Kares aus Saarbrücke in seinem Webinar über den Zusammenhang zwischen CMD und Stress auf. Fünf Übungen empfahl er zur Selbsthilfe.

Mit fünf einfachen Kieferübungen gegen den Schmerz

Diese fünf Übungen können zur Entspannung der Mund-, Kiefer- und Gesichtsmuskulatur durchgeführt oder von Patienten vor längeren Zahnarztterminen angewendet werden, um Schmerzen bei der Behandlung zu reduzieren und vorzubeugen:

1. Kiefer mit der Zungenspitze am Gaumen öffnen: Die Zungenspitze möglichst weit hinten an den Gaumen führen und dabei fünf Mal den Kiefer weit öffnen und schließen.
2. Unterkiefer gegen Druck nach rechts: Den rechten Handballen an die rechte Seite des Unterkiefers legen und fünf Mal gegen den Druck der Handballens nach rechts bewegen.
3. Unterkiefer gegen Druck nach links: Die zweite Übung für die linke Seite wiederholen.
4. Kiefer gegen Druck öffnen: Die Faust unter das Kinn legen und Kiefer gegen den Widerstand der Faust fünf Mal öffnen.
5. Kieferdehnung: Mit der Daumenkuppe auf den Oberkieferschneidezähnen und der Zeigefingerkuppe auf den Unterkieferschneidezähnen fünf Mal Ober- und Unterkiefer voneinander aufdehnen.

Die Übungen sollten jeweils dreimal wiederholt werden.

Die Informationen und Materialien wurden von Haleon in Zusammenarbeit mit Dr. Horst Kares erstellt.

SO FACETTENREICH SIND DIE SYMPTOME EINER CMD

Kares schilderte auch, wie facettenreich die Symptome einer CMD sein können: Die Symptome können sich in schmerzhafter Form (sCMD) mit Myalgie, Arthralgie oder CMD-assoziierten Kopfschmerzen zeigen, oder als nicht schmerzhafte Ausprägung (nsCMD), wie mit Diskusverlagerung, Arthrose oder (Sub-)Luxation. Doch nicht in jedem Fall sind eine Okklusionsschiene oder ein Front-Jig die beste Behandlungsoption.

LautKares sind Aufklärung, Bewegung und Kiefergymnastik beziehungsweise Physiotherapie essenzieller Bestandteil einer langfristigen Therapie, die bereits nach kurzer Zeit zur Verbesserung des Schmerzempfindens beitragen kann. Der Fokus sollte im zahnärztlichen Beratungsgespräch auf Hilfe zur Selbsthilfe gelegt werden, denn bereits mit wenigen Entspannungsübungen können Patienten selbst zur Linderung ihrer Symptome beitragen.

Prophylaxe – ein Beitrag gegen Alzheimer und M. Parkinson

Parodontitis und neurodegenerative Erkrankungen

Entzündungen wie Gingivitis und Parodontitis sind in erster Linie die Folgen einer schwerwiegenden Destabilisierung des oralen Mikrobioms. Veränderungen in der Zusammensetzung der komplexen oralen Mikroflora und deren Interaktion mit den Geweben der Mundhöhle führen zu einer Veränderung des oralen Mikroklimas und damit zu einem Switch in Richtung erheblicher Pathogenität des Keimspektrums. Entstehung und Progression der chronischen Entzündungen von Mundschleimhaut und Zahnhalteapparat werden zusätzlich durch zahlreiche weitere exo- und endogene Faktoren getriggert.

Konsumierende Grunderkrankungen, Störungen des Stoffwechsels und der lokalen und systemischen Immunabwehr sowie Nebenwirkungen notwendiger Dauermedikationen beeinflussen in vielfältiger Weise das orale Milieu, welches seinerseits in hohem Ausmaß auf den Gesamtorganismus zurückwirkt. Durch Atmung und Nahrungsaufnahme stellt die Mundhöhle eine exponierte und offene Verbindung zwischen Umwelt und Körper dar. Bei nachhaltiger Störung des ökologischen Gleichgewichts wird die Biofilmbildung potenziell pathogener Keime begünstigt. Im Schutz einer extrazellulären Matrix finden diese in den Zahnfleischtaschen und an unregelmäßig konfigurierten Oberflächen wie rauem Zahnschmelz und der Zunge ideale Lebensbedingungen und geeignete ökologische Nischen vor. Gramnegative anaerobe und fakultativ anaerobe Keime sowie auch atypische Erreger wie Enterobakterien (Abb. 1) nehmen überhand und können mittels ihrer potenten Virulenzfaktoren inadäquate und überschießende Immunreaktionen auslösen, die sich letztlich gegen unsere körpereigenen Gewebe richten. Die massive Ausschüttung von entzündungsaktivierenden Gewebshormonen als Antwort auf den bakteriell verursachten oxidativen Stress bewirkt Schwellung, Rötung, Abbau von Bindegewebe und Aktivierung von Fresszellen, wie Osteoklasten, die den Alveolarknochen angreifen und zerstören.

Orale Entzündungen haben systemische Wirkung

Die Auswirkungen parodontaler Entzündungen sind aber keineswegs nur auf die Mundhöhle begrenzt. Vulnerables, blutendes Zahnfleisch ermöglicht vielen Keimen, in tiefere Gewebeschichten und in kleine Gefäße einzudringen. Es kommt zu einer Bakteriämie mit gleichzeitiger Einschwemmung von Entzündungsmediatoren in das periphere Blut und damit in den restlichen Körper (Abb. 2). Erkrankungen der Mundhöhle und des gesamten menschlichen Systems stehen deshalb fast immer in bidirektionaler Beziehung.

Die Interaktionen oraler Infektionen mit dem zentralen Nervensystem war in den letzten Jahren Gegenstand zahlreicher Studien.1,2 Die Erforschung und Abklärung der Risikofaktoren wie der Alzheimerkrankheit ist schon aufgrund ihrer Häufigkeit mit weltweit über 24 Millionen Betroffenen von großem gesellschaftlichem Interesse. Während nur ein kleiner Teil der Erkrankten genetische Risikofaktoren (derzeit sind drei Genmutationen bekannt) aufweist, werden beim weit häufigeren sporadischen Typ unterschiedliche Ursachen, wie Diabetes, Bluthochdruck, Rauchen, Schadstoffbelastung und Übergewicht, diskutiert.

Neurodegeneration als Folge parodontaler Entzündung

Allerdings zeigen neue Untersuchungen einen hoch signifikanten Zusammenhang mit chronisch entzündlichen Prozessen und dem damit verbundenen erhöhten Level an Entzündungsbotenstoffen.3,4 Beim Morbus Alzheimer (M. Alzheimer) werden Parenchymzellen im Gehirn, die sogenannte Mikroglia, aktiviert. Mikrogliazellen gehören zu den Makrophagen und sind somit eine Komponente der Immunabwehr. Typischerweise kommt es beim M. Alzheimer zur Bildung von Alzheimerfibrillen aus Tau-Protein und zur Ablagerung von Plaques aus extrazellulärem Amyloid, einem Komplex aus Eiweiß und Kohlenhydraten. Durch diese Faktoren wird die lokale Produktion von Entzündungsmediatoren wie Interleukinen, Tumornekrosefaktor (TNF-α) und C-reaktivem Protein (CRP) aktiviert, was rückkoppelnd wiederum die weitere Bildung von Amyloid und Alzheimerfibrillen induziert.5,6

Bei einer über Jahre hindurch bestehenden bakteriell verursachten Entzündung wie einer floriden Parodontitis (Abb. 3) werden ständig Entzündungsbotenstoffe in das Blut der betroffenen Patienten freigesetzt. Diese proinflammatorischen Moleküle werden darüber hinaus auch direkt entlang des Nervus trigeminus zum zentralen Nervensystem transportiert. Im Gehirn verstärken sie die bei der Alzheimerdemenz vorbestehende entzündliche Reaktion und führen zu einer massiven Progression der Erkrankung.7

Porphyromonas gingivalis – ein Schlüsselkeim der Alzheimerdemenz

Neben der hohen systemischen Entzündungsbereitschaft können auch parodontal pathogene Keime direkt Einfluss auf Entstehung und Fortschreiten der Alzheimerdemenz nehmen.8 Bei Parodontitis mit entsprechender Keimbelastung kommt es laufend zu zumindest passageren Bakteriämien. Durch die Entzündung im ZNS wird die Blut-Hirn-Schranke für diese Keime passierbar. Bei Untersuchungen der Gehirne verstorbener Alzheimerpatienten konnten mittels PCR-Analyse mehrere typische Parodontalkeime identifiziert werden.9,10 Unter anderem waren Porphyromonas gingivalis (P. gingivalis), Treponema denticolaFusobacterium nucleatum und Aggregatibacter actinomycetemcomitans nachweisbar. P. gingivalis, der, im Hinblick auf Neurodegeneration, wohl bestuntersuchte orale Keim, verfügt über eine Reihe potenter Virulenzfaktoren, u. a. über sogenannte Gingipaine. Dies sind eiweißabbauende Enzyme, welche direkt die Synthese von Komponenten der Alzheimerfibrillen fördern. Durch Hemmung der Vermehrung von P. gingivalis konnten im Tierversuch neurodegenerative Prozesse stark reduziert bzw. verlangsamt werden.

Xerostomie – autonome Manifestation des Morbus Parkinson

In ähnlicher Weise wie bei der Alzheimerkrankheit spielen auch beim Morbus Parkinson (MP) chronisch entzündliche Parodontalerkrankungen eine wichtige Rolle.11 Beim MP kommt es durch eine Degeneration der Nervenzellen zu den typischen Symptomen, wie Mobilitätsstörungen (Muskelzittern, Instabilität der Körperhaltung, Hypokinesie bis zur Bewegungsunfähigkeit und Muskelstarre), Depression, Müdigkeit, Apathie und kognitiven Einschränkungen. Betroffen sind die Zellen der „schwarzen Substanz“ im Gehirn, welche Dopamin produzieren. Durch die zu geringe Produktion dieses Neurotransmitters werden die Basalganglien im Großhirn nicht ausreichend stimuliert und es kommt zu den typischen Beeinträchtigungen der Bewegungsabläufe. Die negativen Auswirkungen der Parkinsonkrankheit auf die Mundgesundheit sind zum Teil auf diese Einschränkungen zurückzuführen.12 Die mangelnde Feinmotorik erschwert eine effektive Zahnreinigung und durch die zusätzlichen psychischen Symptome ist häufig auch der Antrieb gestört. Viele Parkinsonpatienten leiden an ausgeprägter Xerostomie mit massivem Brennen der Mundschleimhaut (Burning-Mouth-Syndrome, Abb. 4). Durch motorische Schluckstörungen und mangelnden Lippenschluss kommt es besonders in der Nacht zu unkontrolliertem Speichelaustritt aus dem Mund. Gleichzeitig wird aber als autonome Manifestation der Krankheit insgesamt zu wenig Speichel gebildet. Der niedrige Dopaminspiegel ist mit der Mundtrockenheit unmittelbar korreliert. Verstärkt wird die Hyposalivation durch Medikamente wie Antidepressiva und Anticholinergika, welche gegen die häufigen Komorbiditäten der Parkinsonkrankheit eingesetzt werden. Wenig Speichel bedeutet aber mangelnde Pufferwirkung mit Veränderungen des intraoralen pH-Werts und Mangel an immunologisch wirksamen Speichelinhaltsstoffen. Die Folgen sind vermehrte Karies und eine Verschiebung innerhalb des oralen Keimspektrums in Richtung einer parodontalpathogenen Plaque (Abb. 5).13,14

Oxidativer Stress zerstört dopaminbildende Nervenzellen

Die Komposition des oralen Mikrobioms eines Parkinsonpatienten unterscheidet sich deutlich von jener bei neurologisch gesunden. Ähnlich wie auch bei der Alzheimerkrankheit werden durch die Virulenzfaktoren der gramnegativen anaeroben Bakterien die Entzündungsmediatoren hochreguliert (Abb. 6).15 Die Lipopolysaccharide in den Zellwänden dieser Keime führen zu einem Zusammenbruch der Blut-Hirn-Schranke. Es werden reaktive Sauerstoffradikale (ROS) gebildet, welche dann die dopaminergen Neurone angreifen und zerstören. Vorbestehende Parkinsonerkrankungen nehmen dadurch einen rascheren und fulminanteren Verlauf. Personen mit manifester, unbehandelter Parodontitis haben neuen Forschungen zu Folge ein 1,5-fach erhöhtes Risiko, an M. Parkinson zu erkranken.Patienten mit neurodegenerativen Krankheiten bedürfen intensiver und individuell angepasster zahnmedizinischer Prophylaxe und Behandlung. Nicht selten wird bei den betroffenen Personen sowohl von Angehörigen als auch in Pflegeeinrichtungen die Mundgesundheit stark vernachlässigt.16,17 Einschränkungen der Kaufunktion bedeuten aber eine weitere Minderung der Lebensqualität der Patienten. Durch die Muskelrigidität ist bei Parkinsonkranken die Kiefer- und Zungenbeweglichkeit eingeschränkt. Weiche und damit meist auch kohlenhydratreiche Nahrung wird der Einfachheit halber bevorzugt. Dies fördert aber die Selektion einer kariogenen Mikroflora. Ernährungsberatung und an die körperliche und kognitive Verfassung der Erkrankten angepasste Unterweisungen in Techniken der Zahnreinigung sollten sowohl den Patienten als auch den Pflegenden vermittelt werden. Regelmäßige professionelle Mundhygiene verhindert die Plaqueakkumulation und damit die Entstehung von oralen Entzündungen und Karies.

Literaturliste

Der Beitrag ist im Prophylaxe Journal erschienen.

Quelle des Beitrags: https://www.zwp-online.info/fachgebiete/prophylaxe/parodontologie/prophylaxe-ein-beitrag-gegen-alzheimerdemenz-und-m-parkinson

Zahnmedizinische Hypnose: damit Patienten sich wohlfühlen

Wir in Rafz bieten Patienten Hypnose an, und es wirkt. Rufen Sie uns an: 044 869 07 44

Ein Kind mit Zahnarztangst wird ohne Lachgassedierung behandelt; ein Angst­patient, der vor dem Dentalhygienetermin wieder ruhig schlafen kann: Das ist möglich mit zahnmedizinischer Hypnose. Eine Zahnärztin und ein Zahnarzt erklären wie.

Beim Stichwort Hypnose haben viele das Bild eines Bühnenkünstlers im Kopf, der aus Menschen willenlose Marionetten macht und sie dem Spott des Publikums preisgibt. «Solch verstörende Bilder haben absolut nichts mit der medizinischen und der zahnmedizinischen Hypnosetherapie zu tun», sagt Riccardo Colombo vehement. Er ist Leiter der SMSHdent, der Fachgruppe für Zahnmedizin innerhalb der Schweizerischen Ärztegesellschaft für Hypnose (Box). In seiner Privatpraxis in der Nähe von Lugano bietet er Hypnosebehandlungen an, etwa für Menschen mit Spritzen- oder Zahnarztangst. Die Patientinnen und Patienten sind dabei in einem Zustand maximaler Entspannung bei gleichzeitig erhöhter Aufmerksamkeit nach innen. Dadurch bleiben sie während der Behandlung entspannt und in einem emotional angenehmen Zustand.

Bei der klassischen Hypnose bespricht Riccardo Colombo vorab mit dem Patienten, welche Ziele dieser erreichen möchte und welche Ressourcen dafür genutzt werden könnten. Danach führt er ihn in eine Trance. «Dies ist ein spezieller Bewusstseinszustand, bei dem der Mensch besonders fokussiert auf sein inneres Erleben und gleichzeitig erhöht empfänglich für Suggestionen ist», erklärt Riccardo Colombo. «Meine Rolle ist dabei vergleichbar mit jener eines Bergführers: Ich sorge dafür, dass der Patient sein Ziel sicher erreicht.»

Die Aufmerksamkeit des Patienten lenken

Diese klassische Form der Hypnose kommt jedoch nur bei einem kleinen Teil der Patientinnen und Patienten zum Einsatz. Weitaus häufiger nutzen Zahnärztinnen und Zahnärzte die sogenannte hypnotische Kommunikation, die sich unter anderem durch hilfreiche Suggestionen auszeichnet. Wie das funktioniert, erklärt Eva von Aster, die als Zahnärztin an den Schulzahnkliniken der Stadt Zürich arbeitet: «Wir nutzen die Vorstellungskraft, um eine Reaktion des Körpers hervorzurufen. Stellen Sie sich vor, Sie beissen in eine aufgeschnittene Zitrone. Bei den meisten Menschen setzt diese Vorstellung den Speichelfluss in Gang, löst also einen realen physiologischen Prozess aus.»

In der Schulzahnklinik nutzt Eva von ­Aster die Vorstellungskraft häufig bei der Behandlung von ängstlichen und nervösen Kindern. Zunächst lotet sie spielerisch aus, wo die individuellen Ressourcen des Kindes liegen, was ihm Spass macht und was das Kind besonders fasziniert. Hierfür lassen sich bei Bedarf verschiedene Objekte nutzen: Glitzerstäbe, Finger- und Handpuppen oder auch ein vom Kind selbst mitgebrachtes Kuscheltier. „Das passiert ganz natürlich. Manche Kinder brauchen etwas länger, bis sie auf dem Behandlungsstuhl sitzen. Diese Zeit gebe ich ihnen. » Dann übernimmt die Zahnärztin die Führung (in der Fachsprache wird dies Pacing und Leading genannt). Sie lenkt die Aufmerksamkeit des Kindes auf eine angenehme Situation, gleichzeitig wird die zahnärztliche Behandlung durchgeführt. «Jeder Mensch, jedes Kind hat solche Ressourcen, und wir helfen den Patienten dabei, diese zu nutzen, in einer aus ihrer Sicht unangenehmen Situation – beim Zahnarzt.»

Eine entspannte Atmosphäre schaffen

Die hypnotische Kommunikation hat noch weitere Facetten: Jedes Bild, das im Gehirn eines Menschen hervorgerufen wird, erzeugt eine Wirkung. Dieser Umstand lässt sich nutzen, damit der Patient oder die Patientin sich wohlfühlt. Riccardo Colombo erklärt: „Wir vermeiden zum Beispiel bestimmte Wörter oder Wendungen aus der Alltagssprache, die negative Assoziationen wecken; wir pflegen einen respektvollen und empathischen Umgang, nicht nur mit unseren Patienten, sondern auch mit dem Praxisteam; wir achten auf unsere Körpersprache und darauf, wie wir uns im Raum bewegen oder welche Gerüche und Geräusche in der Praxis wahrnehmbar sind. Kurz: Wir unterlassen alles, was Angst oder Widerstände aufbauen könnte. Die gesamte Praxisumgebung ist darauf ausgerichtet, eine entspannte Atmosphäre zu schaffen. » Dazu gehört auch die eigene Einstellung der Zahnärztin oder des Zahnarztes: „Wie kann ich einen Patienten beruhigen, wenn ich selbst angespannt und ­gestresst bin? Das wird sehr schwierig, ja unmöglich. Deshalb ist es wichtig, die eigene Einstellung von Zeit zu Zeit zu überprüfen. »

Hirnscans zeigen veränderte Aktivität

Sowohl Riccardo Colombo als auch Eva von ­Aster betonen, dass Hypnose nichts Mystisches, Esoterisches oder Manipulatives ist. Im Gegenteil, hypnotische Techniken werden mit wissenschaftlichen Methoden erforscht. Die modernen bildgebenden Verfahren haben dabei zu ­erheblichen Fortschritten geführt. So konnten Veränderungen der Hirnaktivität während einer Trance gezeigt werden, vor allem in den Bereichen des Gehirns, die mit dem Arbeitsgedächtnis zusammenhängen. Das stimmt mit der Erfahrung überein, dass der Mensch in Trance stärker fokussieren kann.

Die meisten Patienten seien neugierig, wenn die Dentalhypnose zur Sprache kommt, erzählt Riccardo Colombo. Manche werden auch von ihrem Zahnarzt an den Hypnosespezialisten verwiesen. Häufige Indikationen für eine Hypnosebehandlung sind Spritzenangst, Myoarthropathien oder Bruxismus. Etwas seltener sind Zahnbehandlungsphobien oder Personen mit starkem Würgereiz, vereinzelt werden auch Parästhesien oder chronischer Gesichtsschmerz behandelt. Die Mitglieder der SMSHdent wenden Hypnose nur zum Zweck einer zahnmedizinischen Behandlung an. Dies schreibt der ethische Kodex der International Society of Hypnosis (ISH) vor, an den sich auch die Schweizer Fachgesellschaft hält.

Starre Konzepte anpassen

Riccardo Colombo und Eva von Aster haben beide die Ausbildung für zahnmedizinische Hypnose der SMSH absolviert. Sie sei kurz nach dem Zahnmedizinstudium und eher zufällig zur Hypnose gekommen, erzählt von Aster: «Im Schulzahnärztlichen Dienst habe ich die Erfahrung gemacht, dass die im Studium gelernte Technik – tell, show, do – nicht immer funktioniert, manchmal braucht es einfach mehr, um eine für die zahnärztliche Behandlung ausreichende ­Kooperation aufzubauen. In einer Zusatzausbildung für Kinderzahnmedizin in Wien und Berlin erfuhr ich, wie nützlich die Hypnose im Praxisalltag sein kann.» Riccardo Colombos Interesse wurde durch einen Kurs für Selbsthypnose ­geweckt, den er als junger Zahnarzt ­besuchte. «Eines führte zum andern, ich habe weitere Kurse besucht und verschiedene Strömungen ausprobiert. Nicht jede habe ich weiterverfolgt, aber ich nutze alles, was meinen Patienten in der Praxis hilft. »

Prinzipiell könne jede Zahnärztin und ­jeder Zahnarzt mit Hypnose arbeiten. ­Voraussetzung sei eine gewisse Flexibilität, so Eva von Aster: «Man muss sich ­individuell auf jeden Patienten einlassen können und starre Konzepte auch mal anpassen. » Viele weitere Fähigkeiten – zum Beispiel das Bewusstsein für die ­Wirkung von Kommunikation oder eine gute Selbstbeobachtung – lassen sich in Kursen und Weiterbildungen zum ­Thema Hypnose lernen. Wichtig ist dabei, dass der Anbieter, so wie die SMSH, eine wissenschaftlich fundierte medizi­nische Hypnose unterrichtet und sich zu ethischen Prinzipien bekennt. «Eine Schnellbleiche in Hypnose gibt es nicht», sagt Riccardo Colombo. «Es braucht Zeit, man wächst in diese Art der Patientenkommunikation hinein, lernt Neues dazu, und irgendwann funktioniert es fast wie von allein.»

Schweizerische Ärztegesellschaft für Hypnose

Seit 2015 sind die Schweizerische Ärztegesellschaft für Hypnose (SMSH) und ihre zahnmedizinische Fachgruppe SMSHdent von der SSO als Fachgesellschaft anerkannt. Die SMSHdent hat rund 90 Mitglieder, von denen 22 ein Zertifikat in medizinischer Hypnose erworben haben. Zur Erlangung dieses Zertifikats sind 280 Aus- und Weiterbildungsstunden obligatorisch. Die Absolventinnen und Absolventen werden von Zahnmedizinerinnen und -medizinern begleitet. Neben dem vollen Lehrgang bietet die SMSH auch kürzere Tageskurse an, die allen Interessierten einen ersten Einblick in die medizinische Hypnose ermöglichen.

Wir sind Mitglied der SMSH: www.smsh.ch

Quelle: https://www.swissdentaljournal.org/magazin/artikel/zahnmedizinische-hypnose-damit-patienten-sich-wohlfuehlen.html

Jeder dritte Patient bucht Arzttermine online – wir bieten das auch an!

Auch wenn es um Deutschland geht: ein Drittel der Deutschen vereinbart ihren Arzttermin im Internet. Und ein Fünftel sucht die Arztpraxis gezielt danach aus, ob sie diese Termine auch online vergibt. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Digitalverbandes Bitkom.

Ein Drittel der Deutschen (33 Prozent) vereinbart Arzttermine per Internet. Ein weiteres Drittel (34 Prozent) hat dies bislang noch nicht getan, könnte es sich aber vorstellen. Das ergab eine repräsentative telefonische Befragung des Digitalverbandes Bitkom bei 1.144 Menschen in Deutschland ab 16 Jahren.

Der Befragung zufolge haben 26 Prozent der Deutschen schon einmal über die Homepage einer Arztpraxis oder medizinischen Einrichtung per Online-Formular oder E-Mail einen Termin vereinbart. 21 Prozent haben dafür auch schon eine Termin-Plattform wie Doctolib, jameda, CGMLife oder andere genutzt – ein Anteil von 15 Prozent nutzteschon einmal beide Wege, berichtet Bitkom.

Insgesamt 61 Prozent der Befragten stimmten demnach der Aussage zu, alle Arztpraxen und medizinische Einrichtungen sollten eine Online-Terminvereinbarung anbieten. 22 Prozent suchen Praxen gezielt danach aus, ob sie eine Online-Terminvereinbarung anbieten, heißt es weiter. 31 Prozent hatten bisher noch nie Arzttermine online vereinbart und würden dies auch künftig für sich ausschließen.

ONLINE-ANGEBOTE VERBESSERN DEN SERVICE IM GESUNDHEITSWESEN

Für den Verband steht fest, dass digitale Angebote nicht nur die Gesundheitsversorgung verbessern würden, sondern auch den Service. Malte Fritsche, Experte für E-Health beim Bitkom: „Viele Plattformen bieten den Patientinnen und Patienten mittlerweile zahlreiche zusätzliche Möglichkeiten: Von der einfachen Verschiebung und Stornierung von Terminen, bis zum Online-Ausfüllen von Anamnesebögen oder dem Download von Untersuchungsergebnissen oder Belegen nach dem Arztbesuch.“

Sie haben Angst, zum Zahnarzt zu gehen?

Zahnarztangst ist ein natürliches Gefühl. Viele Menschen haben Angst vor dem Zahnarzt, weil sie befürchten, dass der Zahnarzt, also ich Ihnen weh tun könnte. Die meisten Zahnärzte sind jedoch wie ich sehr sanft und versuchen, Ihnen so wenig Schmerzen wie möglich zuzufügen.

Angst vor dem Zahnarzt ist eine weit verbreitete Angst. Viele Menschen haben einfach Angst, sich von einem Fremden anfassen zu lassen und in den Mund sehen zu lassen. Die meisten Leute werden nervös, wenn sie an einen Zahnarzttermin denken. Andere haben sogar Panikattacken. Die gute Nachricht ist, dass es viele Möglichkeiten gibt, mit der Angst umzugehen.

Wenn Sie Angst vor dem Zahnarzt haben, sprechen Sie am besten mit mir darüber: per E-Mail. Per WhatsApp, in einer neutralen Umgebung (Wohnzimmer) oder in der Praxis. Ich kann Ihnen Tipps geben, wie Sie Ihre Angst überwinden können. Ich und das ganze Team in Rafz helfen Ihnen sehr gerne dabei. Neu biete ich Ihnen eine ungefährliche Hypnose vor jeder Behandlung an. Trauen Sie sich und machen den ersten Schritt: rufen Sie an unter 044 869 07 44.

Hier sind noch einige Tipps:

1) Suchen Sie sich einen Zahnarzt, bei dem Sie sich wohlfühlen. Wenn Sie beim ersten Mal kein gutes Gefühl haben, suchen Sie sich jemand anderen. Es ist wichtig, dass Sie sich bei Ihrem Zahnarzt wohl fühlen, damit Sie keine Angst haben.

2) Informieren Sie sich über die Behandlung. Wenn Sie wissen, was passieren wird, haben Sie weniger Angst. Fragen Sie Ihren Zahnarzt oder die Zahnarzthelferin nach Details der Behandlung und was Sie erwartet.

3) Atmen Sie tief durch und entspannen Sie sich. Wenn Sie nervös werden, atmen Sie tief durch und versuchen Sie, sich zu entspannen. Denken Sie an etwas Schönes oder an einen Ort, an dem Sie sich wohlfühlen. Das hilft oft, die Angst zu vergessen.

4) Sprechen Sie mit jemandem über Ihre Angst. Es hilft oft schon, mit jemandem über die Angst zu sprechen. So fühlt man sich nicht mehr allein mit der Angst und kann besser damit umgehen. Vielleicht finden Sie auch jemanden in Ihrer Familie oder unter Freunden, der die gleiche Angst hat und mit dem Sie darüber reden können.

Telefon direkt zum Zahnarzt 076 713 44 88 (wenn in Behandlung wird das Telefon nach wenigen Klingeln zum Empfang zu Frau Puh oder Frau Petricevic umgestellt)

E-Mail: info@zahnarzt-rafz.ch

Digitale Anästhesie bei uns für Kinder und Erwachsene

Ängste und Sensibilitäten haben zugenommen, wie auch die Herausforderung mit Spritzen. Wir haben da ein tolles Gerät, dass gar nicht wie eine Spritze aussieht.

Weshalb haben wir uns hierfür entschieden?

In der Kinderzahnmedizin kann die Gabe einer Lokalanästhesie durchaus eine Herausforderung darstellen. Obwohl sie das wichtigste Hilfsmittel für die Schmerzkontrolle darstellt, ist die Angst von Kindern vor einer „Spritze“ teilweise immer noch groß. Vor allem die klassische Infiltrationsanästhesie oder die Leitungsanästhesie können Ängste beim Kind hervorrufen. Eine computergesteuerte Durchführung kann hier eine gute Alternative darstellen, um eine atraumatische und schmerzfreie Anästhesie zu erzielen.

Entstehen bei der Verwendung dieser Geräte besondere Vorteile im Gegensatz zu der bewährten Anästhesie mittels Spritze und Kanüle?

Die computergesteuerte, digitale Lokalanästhesie ermöglicht eine schmerzarme, gewebeschonende und präzise Betäubung und ist daher besonders für Kinder und ängstliche Erwachsene geeignet. Weitere Vorteile sind eine kontrollierte, langsame Injektionsrate mit geringem Druck, wodurch größere Mengen des Anästhetikums in das Desmodont platziert werden können. Gleichzeitig wird einer „überdruckbedingten“ Gewebeschädigung effektiv vorgebeugt. Zudem fließt das Anästhetikum der Nadel voraus, sodass die Oberfläche des Gewebes bereits vor dem Einstich betäubt ist. Die Wirkung des Betäubungsmittels setzt sofort ein.

Und wie sind unsere Erfahrungen heute?

Computergesteuerte Systeme werden in der Regel von den Kindern schon aufgrund der unauffälligeren Gestaltung nicht direkt mit den bekannten „Spritzen“ verknüpft. Auch die Eltern erkennen diese Geräte nicht sofort und übertragen so nicht ihre eigenen Ängste auf das Kind. Unsere erwachsenen Patienten lieben diese sanfte Anästhesie-Methode!

Probieren Sie es selbst aus. Rufen Sie uns an unter 044 869 07 44

Mehr zum Thema: Link

Cannabiskonsum: Patienten kommen high zum Zahnarzttermin

Da der Marihuanakonsum in Amerika immer mehr zunimmt, spricht die American Dental Association (ADA) jetzt eine Empfehlung für Patienten aus, vor dem Zahnarztbesuch auf den Konsum von Marihuana zu verzichten.

Eine aktuelle Umfrage unter 557 Zahnärzten ergab, dass 52 Prozent der Zahnärzte öfter zugedröhnte Patienten behandeln. 56 Prozent der Zahnärzte gaben außerdem an, dass sie Behandlungen bei Patienten, die high waren, nur eingeschränkt durchführen konnten. Da sich der Konsum von Cannabis auch auf das zentrale Nervensystem auswirkt, mussten ganze 46 Prozent der Zahnärzte bei Patienten das Anästhetikum deutlich erhöhen, um eine Wirkung zu erzielen.

„Marihuana kann zu erhöhter Angst, Paranoia und Hyperaktivität führen, was den Besuch stressiger machen könnte. Es kann auch die Herzfrequenz erhöhen und hat unerwünschte respiratorische Nebenwirkungen, was das Risiko der Verwendung von Lokalanästhetika zur Schmerzkontrolle erhöht“, sagte Dr. Quartey. „Außerdem sind die besten Behandlungsoptionen immer diejenigen, für die sich Zahnarzt und Patient gemeinsam entscheiden. Dafür ist ein klarer Kopf unerlässlich.“ 

Andere Studien haben ebenfalls gezeigt, dass regelmäßige Marihuana-Konsumenten mit einem höheren Risiko für Karies einhergeht als bei Nicht-Konsumenten. Die ADA befragte in einer zweiten Umfrage 1.006 Verbraucher zu ihrem Konsumverhalten. Die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage ergab, dass fast 4 von 10 (39 Prozent) Patienten Marihuana konsumieren, wobei das Rauchen die häufigste Form des Konsums war. 67 Prozent der Konsumenten berichteten davon, den behandelnden Zahnarzt über ihren Cannabiskonsum aufzuklären.

„Das Rauchen von Marihuana wird mit Zahnfleischerkrankungen und Mundtrockenheit in Verbindung gebracht, was zu vielen Mundgesundheitsproblemen führen kann“, sagte Dr. Quartey. „Es setzt Raucher auch einem erhöhten Risiko für Mund- und Halskrebs aus.“ Die ADA hat zu zusätzlicher Forschung rund um Marihuana und Mundgesundheit aufgerufen und wird weiterhin klinische Empfehlungen für Zahnärzte und Patienten geben.

Quelle von diesem Bericht: Link

Studie: Link

Schadet Süßstoff dem Herz-Kreislauf?

Also doch ungesund

Der regelmäßige Konsum von Süßstoffen, insbesondere Aspartam, Acesulfam-K und Sucralose, tut der Gesundheit nichts Gutes, sondern erhöht signifikant das Risiko kardiovaskulärer und zerebrovaskulärer Erkrankungen, wie eine prospektive Studie zeigt.

Hintergrund

Die WHO empfiehlt, dass weniger als 5% der täglichen Energiezufuhr aus freiem Zucker stammen sollte, da die schädlichen Auswirkungen von zugesetztem Zucker für das Auftreten von chronischen Erkrankungen längst nachgewiesen sind. Als Alternative zu Zucker werden künstliche Süßstoffe eingesetzt, die einen süßen Geschmack vermitteln ohne den Kaloriengehalt zu erhöhen. Inzwischen werden in mehr als 23.000 Produkten weltweit künstliche Süßstoffe zugesetzt.

Experimentelle Studien weisen auf einen negativen Effekt von Süßstoffen bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen hin und die Sicherheit des Einsatzes von Süßstoff ist umstritten. Auch Gesundheitsorganisationen sehen den Konsum von Süßstoffen als kritisch an. Jedoch ist die Datenlage aus Humanstudien zu diesem Thema begrenzt, und frühere Beobachtungsstudien konzentrierten sich ausschließlich auf künstlich gesüßte Getränke.

Zielsetzung

Die populationsbasierte, prospektive Kohortenstudie untersucht den Zusammenhang zwischen dem Konsum von Süßstoffen aus Nahrungsquellen wie Getränken, Tafelsüßstoffe, Milchprodukten, etc. und dem Risiko des Auftretens von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, insbesondere für koronare Herzkrankheiten (KHK) und zerebrovaskuläre Erkrankungen.

Methodik

Die französische prospektive NutriNet-Santé Kohorte sammelt seit 2009 Daten mit anhaltender Rekrutierung von erwachsenen Probanden (> 18 Jahre). Die Probanden benötigen einen Internetzugang und werden aus der Allgemeinbevölkerung rekrutiert. Unmittelbar nach Studieneinschluss muss der Proband fünf Fragebögen über seine Ernährung (24-Stunden-Ernährungsprotokoll an drei verschiedenen Tagen mit Angabe der Produktnamen), seine Gesundheit (persönliche und familiäre Anamnese, aktuelle Medikation, etc.) sowie über anthropometrische Daten (Größe, Gewicht), Lebensstil, soziodemografische Daten und körperlicher Aktivität ausfüllen.

Das Hauptziel besteht darin, die Beziehung zwischen Ernährung und Gesundheit zu untersuchen. In der aktuellen Analyse wurde untersucht, ob es eine Assoziation zwischen dem Süßstoff-Konsum und dem Auftreten von kardiovaskulären Ereignissen gibt.

Ergebnisse

Die Analyse umfasst Daten von 103.388 Probanden und insgesamt 904.206 Personenjahren. Das mittlere Alter der Probanden lag bei 42,2 ± 14,4 Jahren und 79,8% waren weiblich. Der Nachbeobachtungszeitraum lag im Median bei 9,0 Jahren (Interquartilsabstand: 7,5-10,1 Jahre). In diesem Zeitraum wurden insgesamt 1.502 kardiovaskuläre Ereignisse berichtet, darunter 730 KHK (143, Myokardinfarkte, 75 akutes Koronarsyndrom, 477 Angioplastien und 277 Angina pectoris-Ereignisse) und 777 zerebrovaskuläre Ereignisse (203 Schlaganfälle, 898 transitorische ischämische Attacken).

Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Süßstoff-Konsum

Der Konsum von Süßstoff, unabhängig von dessen Art, war mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen assoziiert (Hazard Ratio (HR): 1,09; 95%-Konfidenzintervall (KI): 1,01-1,118, p=0,03). Die absolute Inzidenzrate bei hohem Süßstoff-Konsum (über dem geschlechtsspezifischen Median) vs. Nicht-Konsumenten lag bei 346 vs. 314 pro 100.000 Personenjahre.

Das Risiko für KHK war auch signifikant erhöht für den Konsum von Acesulfam-Kalium (HR: 1,40, 95%-KI: 1,06 bis 1,84, p=0,02) mit einer Inzidenzrate von 167 vs. 164 pro 100.000 Personenjahren und für Sucralose (HR: 1,31, 95%-KI: 1,00 bis 1,71, p=0,05) mit einer Inzidenzrate von 271 vs. 161 pro 100.000 Personenjahren.

Risiko von zerebrovaskulären Erkrankungen bei Süßstoff-Konsum

Die Aufnahme von Süßstoff war ebenfalls mit einem erhöhten Risiko für zerebrovaskuläre Erkrankungen verbunden (HR: 1,18; 95%-KI: 1,06 bis 1,31, p=0,002). Die Inzidenrate lag bei 195 vs. 150 pro 100.000 Personenjahre bei hohem vs. Nicht-Konsum.

Ein erhöhtes Risiko zeigt sich auch bei Analyse des Aspartam-Konsums (HR: 1,17, 95%-KI: 1,03 bis 1,33, p=0,02) mit einer Inzidenzrate von 186 vs. 151 pro 100.000 Personenjahren.

Fazit

Der Gesamtkonsum von Süßstoffen ist mit einem signifikant erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen sowie für zerebrovaskuläre Erkrankungen assoziiert. Der alleinige Konsum von Aspartam erhöht das zerebrovaskuläre Risiko, während Acesulfam-Kalium und Sucralose das Risiko für KHK signifikant erhöht. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Substitution von Zucker durch Süßstoffe keinen Nutzen für das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen hat. Dieser Ansicht sind auch verschiedene Gesundheitsbehörden.

Quellen:

Autor:

Dr. Anja von Au (Medizinjournalistin)

Stand:

26.09.2022

Quelle:

Debras C. et al. (2022): Artificial sweeteners and risk of cardiovascular diseases: results from the prospective NutriNet-Santé cohort. BMJ. DOI: 10.1136/bmj-2022-071204