Ernährungsunsicherheit begünstigt Demenz

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Menschen über 50 Jahre, die nicht das nötige Geld haben, um sich ausreichend Lebensmittel für eine ausgewogene Ernährung zu kaufen, haben ein erhöhtes Risiko, an Demenz zu erkranken. Das zeigt eine US-Studie – und beklagt, dass es bisher kaum Untersuchungen gibt, die Rückschlüsse auf die Dimension des Problems zulassen.

Ausgewertet wurden Daten einer repräsentativen Längsschnittbefragung von US-Bürgern ab 50 Jahren und ihren Ehepartnern (Health and Retirement Study, HRS) sowie eine Sub-Studie zur Ernährungssicherheit. Komplett auswertbare Datensätze gab es zu 7.012 Personen (Durchschnittsalter 67,7 Jahre, Frauenanteil 58,9 Prozent) in den Kalenderjahren 2014 bis 2018. Dokumentiert wurden Rückmeldungen auf diese sechs Aussagen:

  1. Die Lebensmittel, die (ich/wir) gekauft hatten, reichten einfach nicht aus, und (ich/wir) hatten kein Geld, um mehr zu kaufen. (Antwortmöglichkeiten: „oft“, „manchmal“, „nie“ oder „keine Angabe“)
  2. (Ich/wir) konnten es uns nicht leisten, ausgewogene Mahlzeiten zuzubereiten. (Antwortmöglichkeiten: „oft“, „manchmal“, „nie“ oder „keine Angabe“)
  3. Haben Sie oder andere Erwachsene in Ihrem Haushalt in den vergangenen 12 Monaten die Größe Ihrer Mahlzeiten reduziert oder Mahlzeiten ausgelassen, weil Sie nicht genug Geld für Lebensmittel hatten? (Antwortmöglichkeiten: „ja“, „nein“ oder „keine Angabe“)
  4. Falls dies der Fall war, wie oft ist das passiert? (Antwortmöglichkeiten: „Fast jeden Monat“, „in einigen Monaten, aber nicht jeden Monat“, „nur in einem oder zwei Monaten“)
  5. Haben Sie in den vergangenen 12 Monaten jemals weniger gegessen, als Sie glauben, dass Sie hätten essen sollen – weil Sie kein Geld für Lebensmittel hatten? (Antwortmöglichkeiten: „ja“, „nein“ oder „keine Angabe“)
  6. Mussten Sie in den vergangenen 12 Monaten jemals hungern, weil das Geld nicht für Lebensmittel ausreichte? (Antwortmöglichkeiten: „ja“, „nein“ oder „keine Angabe“)

Ergebnis: Die Forschenden stuften die Ernährungssicherheit anhand der Scores in den Fragebögen bei 81,6 Prozent als „hoch oder marginal reduziert“, bei 10,3 Prozent als „niedrig“ und 8,1 Prozent als „sehr niedrig“ (8,1 Prozent) ein. Verglichen mit älteren Erwachsenen mit Ernährungssicherheit hatten diejenigen, die eine geringe Ernährungssicherheit berichteten, eine 1,38-mal höhere Wahrscheinlichkeit für Demenz (Konfidenzintervall 95 Prozent, Spreizung 1,15 bis 1,67) und diejenigen, den eine sehr geringe Ernährungssicherheit bescheinigt wurde, eine 1,37-mal höhere Wahrscheinlichkeit für Demenz (1,11 bis 1,69). Ernährungsunsicherheit war zudem mit einer niedrigeren Gedächtnisfunktion und einem schnelleren Gedächtnisverlust verbunden.

Nach Ansicht der Autoren legen die Studienergebnisse nahe, dass die Ernährungsunsicherheit bei älteren Erwachsenen mit einer schlechteren kognitiven Leistungsfähigkeit und einem höheren Demenzrisiko verbunden ist.

Quelle:

Studie: https://www.zm-online.de/news/detail/ernaehrungsunsicherheit-beguenstigt-demenz

Qian H, Khadka A, Martinez SM, et al. Food Insecurity, Memory, and Dementia Among US Adults Aged 50 Years and Older. JAMA Netw Open. 2023;6(11):e2344186. doi:10.1001/jamanetworkopen.2023.44186