Hypnose bei uns in Rafz

Hypnose ist ein umfassendes Konzept, um die Zahnarztangst zu überwinden. Hypnose ist eine aktive, bewusste Form der Suggestion und wird im Rahmen von Hypnosetherapie vor einer Zahnbehandlung angewendet.
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Quelle: https://www.medical-tribune.de

Wenn die Eltern falsch Zähneputzen

Wenn die Eltern falsch Zähneputzen

Drei Minuten geputzt und doch keine sauberen Zähne: Das passiert nicht nur Kindern sondern auch ihren Eltern. Das zeigen zwei Studien aus Deutschland. Die Forschenden filmten, wie die Kinder und ihre Eltern ihre Zähne putzten und verglichen den Zahnputzablauf dann damit, was die Schulzahnpflege vermittelt. Ausserdem wurden die zurückbleibenden Plaque-Rückstände auf den Zähnen gemessen.

Die Analyse bei den Kindern im Alter von zehn Jahren und den Jugendlichen im Alter von 15 Jahren ergab, dass sie das in der Gruppenprophylaxe gelernte nicht vollständig umsetzten. Zwar dauerte das Zähneputzen im Schnitt drei Minuten. Die verschiedenen Flächen reinigten die Kinder jedoch nicht gleichmässig lange. Vor allem die Innenflächen wurden vernachlässigt oder gar nicht geputzt. Die Aussenflächen hingegen bekamen genug Aufmerksamkeit, auch wenn der Hauptfokus bei den Jüngeren vermehrt auf den Kauflächen lag. Die flächenspezifischen Bewegungen, zum Beispiel das vertikale Bürsten bei den Zahninnenflächen, wiederum wurde kaum umgesetzt. Die Kinder und Jugendlichen schrubbten gern horizontal.

Eltern putzen falsch

Unter den Kindern und Jugendlichen, die in die Studien einbezogen wurden, gab es jedoch auch solche, die die in der Gruppenprophylaxe erlernten Techniken einwandfrei beherrschten. Die Defizite im Putzverhalten der anderen liegen deshalb wohl nicht an der Gestaltung der Prophylaxe-Programme, schlussfolgern die Forschenden. Als SZPI muss man sich fragen:
Woran dann?

«Wenn die erworbenen Zahnputzgewohnheiten zu Hause den Massnahmen der Prophylaxeprogramme widersprechen, wird das Erlernen der in den Programmen vermittelten Inhalte erschwert», schreiben die Studienautoren. Das heisst: Sehen die Kinder zu Hause etwas völlig anderes als bei der SZPI, glauben sie im Zweifelsfall den Eltern und imitieren diese. Und die Eltern verfügen häufig über eine ungenügende Zahnputztechnik, wie die Studien zeigen: Auch sie putzten die Innenflächen häufig nicht gut genug. Ihre Zahnbürste bewegte sich innen oft nicht vertikal und sie schrubbten generell ziemlich viel. Sowohl bei den Eltern als auch bei den Schülern waren die Zähne nach dem Putzen denn auch nicht besonders gut von der Plaque befreit, besonders beim Zahnfleischsaum.

Zähneputzen ist eine Technik

Was heisst das nun für die Arbeit einer SZPI? Diese kann nicht mehr tun, als immer wieder und mit Nachdruck auf jene Punkte hinzuweisen, die häufig falsch gemacht werden. Also: Immer in der gleichen Reihenfolge putzen damit keine Fläche vergessen geht. Auch die Innenflächen genug lange putzen. Nicht schrubben! Und: Bis und mit Zahnfleischrand putzen. Zudem zeigen diese Befunde, dass regelmässiger SZPI-Unterricht in der Schule ungemein wichtig ist, gerade um die richtigen Bewegungen und eine sys- tematische Reihenfolge zu üben und in Erinnerung zu rufen. Denn Zähneputzen ist eine Technik: Wird ihr keine Aufmerksamkeit geschenkt, schleichen sich immer wieder Fehler ein. Es verhält sich wie überall: Je mehr geübt wird, desto besser die Technik. Und umso sauberer die Zähne.

Lob animiert Kleinkinder

Eltern können das Zahnputzverhalten der Kinder selbstverständlich auch positiv beeinflussen. Werden Kleinkinder beim Zähneputzen zum Beispiel gelobt, putzen sie im Schnitt länger, wie amerikanische Forschende herausgefunden haben. Ermutigten Eltern ihre Kinder mit Worten wie «gut gemacht» anstatt mit Kommentaren wie «bürste weiter», zeigten die 3-jährigen Kinder mehr Ausdauer. Zwar spielten auch andere Faktoren wie der Stresspegel der Eltern, die Stimmung des Kindes und dessen Schlafdauer in der vorherigen Nacht eine Rolle. Das Lob war aber der entscheidendste Faktor.

Wie die SZPI auch die Eltern erreicht

• Im 1. Kindergarten die Erziehungspersonen Anfangs Schuljahr dazu einladen, an der Lektion mit Zahnputzübung teilzunehmen.

• Ab dem 1. Kindergarten Abgabe des Merkblatts «Systematik des Zähneputzens», Dieses findet sich auf der Webseite schulzahnpflege.ch unter den Unterrichtsmaterialien.

• Teilnahme der SZPI an Elterninformationsveranstaltungen der Schule nach Absprache mit

der Schulleitung. Kurzinformation zur Schulzahnpflege durch die SZPI mit Abgabe von Informationsmaterial.

• Zusätzlich ein Info-Blatt machen mit hilfreichen Links zur Unterstützung der Eltern wie sie ihre Kinder motivieren können.

• Den Eltern Tipps geben, zum Beispiel wie man einen Zahnputzkalender basteln könnte:

Pro Tag jedes Mal einen Sticker in den Kalender kleben, wenn die Zähne geputzt wurden. Wenn pro Woche oder Monat genug geputzt wurde, gibt es eine Belohnung.

Rund 3,5 Milliarden Menschen leiden unter Zahn- und Munderkrankungen

Rund 3,5 Milliarden Menschen leiden unter Zahn- und Munderkrankungen, zeigt der „Global oral health status report” der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Laut

https://www.who.int/publications/i/item/9789240061484 _blank external-link-new-window

haben etwa 2,5 Milliarden Menschen weltweit Karies und eine Milliarde Menschen Zahnfleischerkrankungen. Zudem würden jedes Jahr mindestens 380.000 Fälle von Mundkrebs diagnostiziert, so die WHO. Weitere Erkenntnisse des Berichts: Drei Viertel aller Betroffenen leben in Ländern mit niedrigen oder mittleren Einkommen. Und auch innerhalb einzelner Staaten sind ärmere und benachteiligte Gesellschaftsgruppen häufig schlechter versorgt. Dass fast die Hälfte der Weltbevölkerung an einer Munderkrankung leidet, führt die WHO vor allem auf fehlende Aufklärung und Unterstützung für gesunde Mundhygiene zurück.

In den vergangenen 30 Jahren ist die Zahl von Menschen mit Munderkrankungen um eine Milliarde gestiegen. Die WHO wertet das als ein deutliches Zeichen dafür, dass viele Menschen keinen Zugang zu Prävention und Behandlung haben. Ohnehin werde nur ein kleiner Prozentsatz der Weltbevölkerung systematisch zahnmedizinisch versorgt, heißt es.