Zahnfehlstellungen erhöhen das Risiko für Plaque und Karies

Schließen die Zähne des Ober- und Unterkiefers nicht richtig, kann dies auch die Zahnreinigung erschweren. Eine Studie untersuchte jetzt das Vorkommen von Plaque und Karies bei Schulkindern im Alter von 12 und 15 Jahren mit Zahnschiefstand.

Spanische Wissenschaftler beschäftigten sich mit der Mundgesundheit 12- und 15-jähriger Schulkinder, im Fokus standen dabei Plaque und Karies in Verbindung mit Zahnfehlstellungen. Ziel der Studie war es, die Prävalenz von Zahnfehlstellungen nach dem Dental Aesthetic Index (DAI) zu ermitteln und ihren Zusammenhang mit der Karieserfahrung, der Plaqueakkumulation und soziodemografischen Variablen in der benannten Zielgruppe zu analysieren.

Ältere Schulkinder besonders interessant

Die Altersgruppe 12 und 15 stellt gemäß der Autoren aus mehreren Gründen eine sehr wichtige Studiengruppe für epidemiologische Erhebungen über Karies dar, u. a. weil sie in den Schulen leicht zugänglich ist. Außerdem befinden sich die Jugendlichen in der Endphase des Durchbruchs der bleibenden Zähne, sodass die Möglichkeit besteht, die Zähne in den ersten Jahren des bleibenden Gebisses zu analysieren – ein Zeitraum, in den auch die selbst getroffenen Entscheidungen über Ernährung und Mundhygiene mit einfließen können.

Details zur Studie

Die Autoren führten eine Querschnittsstudie mit einem zweistufigen, geschichteten Stichprobendesign durch. Es wurden eine Umfrage zur Mundgesundheit und eine orale Untersuchung durchgeführt sowie soziodemografische Daten erfasst. Die Stichprobe bestand aus 1.453 Schulkindern im Alter von 12 (868) und 15 Jahren (585). Diese beiden Stichproben wurden getrennt analysiert, da statistisch signifikante Unterschiede festgestellt wurden: In der Altersgruppe der 12-Jährigen waren häufiger Schüler zu finden, die staatliche Schulen besuchten (p = 0,004) und einer niedrigeren sozialen Schicht angehörten (p = 0,001); in der Altersgruppe der 15-Jährigen wurden höhere Karieswerte (p = 0,001) und niedrigere Zahnbelagswerte (p < 0,001) festgestellt. Die Malokklusion war um 9,5 % höher (p = 0,001), und der globale mittlere DAI-Score war bei den 12-Jährigen ebenfalls höher (p < 0,001). Die multivariate Regressionsanalyse zeigte nicht nur, dass Karies und Zahnbelag die Variablen waren, die am stärksten mit der Malokklusion assoziiert waren, sondern auch, dass Karies (OR = 1,5) und Zahnbelag (OR > 2) in beiden Gruppen Risikofaktoren für die Malokklusion waren.

Ergebnisse und Ableitung

Während die Prävalenz von Zahnfehlstellungen und Zahnbelag bei den 12-Jährigen höher war, war die Erfahrung mit Karies bei den 15-Jährigen höher. Hinsichtlich der soziodemografischen Variablen wurden jedoch keine nennenswerten Zusammenhänge festgestellt. Karies und Zahnbelag erwiesen sich in beiden Altersgruppen als Risikofaktoren für Zahnfehlstellungen. Dieses Ergebnis hat eindeutige klinische Auswirkungen auf die Kariesprävention und die Förderung der Mundgesundheit bei jungen Heranwachsenden. Dementsprechend sollte sich die künftige Forschung auf die Konzeption einer Längsschnittstudie konzentrieren, um die Ursache-Wirkung-Beziehung der untersuchten Variablen zu bestätigen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese Studie eine höhere Prävalenz von Malokklusion und Zahnbelag im Alter von 12 Jahren ergab. Es wurde jedoch festgestellt, dass in beiden Altersgruppen ein höheres Karies- und Plaquerisiko mit dem Vorhandensein von Malokklusion verbunden ist.

Autoren: Paula Fernández-Riveiro, Nerea Obregón-Rodríguez, María Piñeiro-Lamas, Almudena Rodríguez-Fernández, Ernesto Smyth-Chamosa, María Mercedes Suárez-Cunqueiro

Studie: https://www.mdpi.com/1660-4601/18/18/9741

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FFP2-Masken senken Infektionsrisiko drastisch

Passende und richtig getragene FFP2-Masken senken das Infektionsrisiko bei Kontakten von 60 Minuten Dauer auf 0,4 Prozent. Bei OP-Masken steigt der Wert auf 30 – ohne Maske innerhalb von Minuten auf 90 Prozent.

Wie gut welche Masken bei welcher Trageweise schützen, hat ein Team des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen in einer umfassenden Studie untersucht. Die Göttinger Forscher berücksichtigten dabei auch, wie ein schlechter Sitz der Maske den Schutz schwächt und wie sich das verhindern lässt. Die Ansteckungswahrscheinlichkeiten geben jeweils die obere Grenze des Risikos an. Im täglichen Leben sei die tatsächliche Infektionswahrscheinlichkeit sicherlich 10- bis 100-mal kleiner.

Obwohl die besonders großen und damit besonders virusreichen Partikel schon nach einer kurzen Strecke durch die Luft zu Boden fallen, haben die Wissenschaftler auch in drei Metern Entfernung noch ein enormes Ansteckungsrisiko ausgemacht, wenn man Delta-Infizierten mit einer hohen Viruslast für ein paar Minuten begegnet und keine Maske trägt.

Zur Berechnung der Exposition und des Infektionsrisikos verwendeten sie eine umfassende Datenbank zur Größenverteilung von Atemwegspartikeln sowie Erkenntnisse der; Ausatemflussphysik. Eingnang fanden auch Arbeiten zur Leckage aus Gesichtsmasken verschiedener Art und Passformen, gemessen an menschlichen Probanden. Berücksichtigt wurden zudem die Schrumpfung der Umgebungspartikel durch Verdunstung sowie die Rehydratation, Inhalationsfähigkeit und Ablagerung in den anfälligen Atemwegen.

FFP2-MASKEN SCHÜTZEN 75-MAL BESSER ALS OP-MASKEN

Ergebnisse: Bei einer typischen SARS-CoV-2-Viruslast und infektiösen Dosis genügt Social Distancing allein nicht, um wirksam das Infektionsrisiko zu reduzieren. Bei dem empfohlenen Abstand von 1,5 Metern zwischen zwei sprechenden Personen ist die relevant angenommene Obergrenze eines 90-prozentigen Infektionsrisikos bereits nach 90 Sekunden erreicht. Eine dicht abschließende FFP2-Masken schützt demnach im Vergleich zu gutsitzenden OP-Masken 75 mal besser. Auch medizinische Masken reduzieren das Ansteckungsrisiko schon deutlich im Vergleich zu einer Situation ganz ohne Mund-Nasenschutz.

Sobald die nicht infizierte Person eine Gesichtsmaske trägt, steigt das Risiko deutlich langsamer: handelt es sich um eine chirurgische Maske, wird der Wert von 90 Prozent erst nach 30 Minuten erreicht – bei einer FFP2-Maske beträgt das Risiko nach 60 Minuten hingegen erst 20 Prozent. Wenn beide Personen eine chirurgische Maske tragen, während der Infektiöse spricht, beträgt das errechnete Risiko nach 60 Minuten knapp 30 Prozent, aber wenn beide eine gut sitzende FFP2-Maske tragen, sind es nur 0,4 Prozent.

„Tragen sowohl die infizierte als auch die nicht-infizierte Person gut sitzende FFP2-Masken, beträgt das maximale Ansteckungsrisiko nach 20 Minuten selbst auf kürzeste Distanz kaum mehr als ein Promille. Sitzen ihre Masken schlecht, steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Infektion auf etwa vier Prozent. Tragen beide gut angepasste OP-Masken, wird das Virus innerhalb von 20 Minuten mit höchstens zehnprozentiger Wahrscheinlichkeit übertragen“, schreiben die Autoren.

Fazit der Autoren: Social Distancing allein ohne Maskierung ist mit einem sehr hohen Infektionsrisiko verbunden, insbesondere in Situationen, in denen Infektiöse sprechen. Hohe Infektionsrisiken sind auch dann zu erwarten, wenn nur der Anfällige eine Gesichtsmaske trägt, auch bei Social Distancing. Eine universelle Maskierung ist somit die effektivste Methode, um die Übertragung von SARS-CoV-2 in der Luft zu begrenzen, selbst wenn Gesichtsdichtungslecks berücksichtigt werden.

HAUPTFAKTOR SIND UNDICHTIGKEITEN

Der Hauptfaktor, der das Infektionsrisiko beeinflusst, sind Undichtigkeiten zwischen Maske und Gesicht. Die untersuchten angepassten FFP2-Masken und „höchstwahrscheinlich andere vertikal gefaltete FFP2-Masken ähnlicher Bauart” können, wenn sie mittels Nasenbügel richtig an Gesichter angepasst werden, das Infektionsrisiko um den Faktor 30 im Vergleich zu locker getragenen Masken und um den Faktor 75 im Vergleich zu angepassten chirurgischen Masken für eine Expositionsdauer von 20 Minuten reduzieren.

FFP2-Masken seien chirurgischen Masken vorzuziehen, „da selbst lose getragene FFP2-Masken das Infektionsrisiko im Vergleich zu gutsitzenden chirurgischen Masken um den Faktor 2,5 senken können“. Da die in der Untersuchung verwendete kritische Grenze für das Infektionsrisiko äußerst konservativ ist, kommen die Autoren zu dem Schluss, „dass die universelle Maskierung mit chirurgischen Masken und/oder FFP2-Masken eine sehr wirksame Maßnahme ist, um die Übertragung von COVID-19 zu minimieren“.

Gholamhossein Bagheri et al. „An upper bound on one-to-one exposure to infectious human respiratory particles”, Proceedings of the National Academy of Sciences Dec 2021, 118 (49) e2110117118; DOI: 10.1073/pnas.2110117118

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Therapiehund nimmt Kindern die Angst vorm Zahnarzt

Manolo freut sich auf dich… Manolo ist geimpft, unter ärztlicher Kontrolle und haart nicht… (bitte vorher anrufen, damit er auch unbedingt da ist…) -> 044 869 07 44

Viele Kinder fürchten sich vor dem Zahnarztbesuch, was die Behandlung häufig erschwert. Wissenschaftler haben untersucht, ob ein Therapiehund, der die Kinder vor und während der zahnärztlichen Behandlung begleitet, ihnen die Angst nehmen kann.
Die Ergebnisse der klinischen Studie zeigen, dass sich die Anwesenheit des speziell zu diesem Zweck ausgebildeten Tiere positiv auf das Befinden der Kinder auswirkte und die Angst während einer zahnärztlichen Behandlung deutlich mildern konnte. Die Ergebnissen wurden im European Archives of Paediatric Dentistry publiziert.

DIE MEISTEN KINDER HATTEN VOR DER BEHANDLUNG ANGST
Insgesamt nahmen 100 Kinder im Alter von fünf bis zehn Jahren an der Studie teil. Die zahnärztlichen Eingriffe beschränkten sich auf einfache Behandlungen wie Fissurenversiegelungen, kleine Füllungen, Abdrucknahmen oder Kontrollen, bei denen keine Lokalanästhesie erforderlich war.

Den Kindern wurden kurz vor Beginn der zahnärztlichen Behandlung insgesamt sechs Fragen gestellt, die den Grad der Angst vor dem Zahnarztbesuch evaluieren sollten. Dabei wurde der Grad der Angst mithilfe einer Skala ermittelt: Eins stand für „keine Angst“, fünf beschrieb „extreme Angst“. Ergänzt wurde die Angstbewertungsskala mit Emojis, um den Kindern durch Visualisierung die Antworten zu erleichtern.

DIE KINDER KONNTEN MIT DEM HUND VOR DER BEHANDLUNG SPIELEN
Per Zufallsprinzip wurden die Kinder dann in zwei Gruppen unterteilt. Eine Gruppe erhielt eine normale zahnärztliche Behandlung, die andere wurde von einem Therapiehund begleitet. Die Kinder durften vor Beginn der Behandlung mit dem Hund in Kontakt treten und spielen. Während der Behandlung war dieser den Kindern nahe und konnte berührt oder gestreichelt werden. Der Puls der Kinder wurde vor, während und nach der Behandlung gemessen. Die Angstbewertungsskala wurde ebenfalls vor und nach der Behandlung ausgefüllt.

EIN THERAPIEHUND WIRKTE ANGSTLÖSEND
Die Ergebnisse zeigen, dass beide Gruppen vor der Behandlung ähnliche Angst-Werte aufwiesen und auch die Pulsrate bei allen Kindern ähnlich hoch war. Es zeigte sich aber, dass die Gruppe, die während der Behandlung von einem Therapiehund begleitet wurde, sowohl während als auch nach der Behandlung eine signifikant geringere Pulsrate aufwies als die Kontrollgruppe. Auch die Werte der Angstskala nach dem zahnärztlichen Eingriff zeigten eine signifikante Reduktion. Über 96 Prozent der Eltern gaben an, dass die Anwesenheit des Therapiehundes positive Auswirkungen auf ihr Kind hatte und sie die Begleitung der Behandlung durch ebendiesen auch in Zukunft wünschenswert finden.

DIE TIERE KÖNNEN NEGATIVE EMOTIONEN WAHRNEHMEN
Bei den in dieser Studie beschriebenen Hunden handelt es sich um zertifizierte Therapiehunde. Den Tieren wurde beigebracht, negative Emotionen wahrzunehmen und mit ängstlichen Menschen in Interaktion zu treten. Die Anwesenheit des Hundes wirkte beruhigend auf die Kinder und führte zu einer messbaren Reduktion der Pulsrate, die als objektiver Indikator für Stress betrachtet werden kann.

Abgesehen von den positiven Aspekten der Begleitung einer zahnärztlichen Behandlung durch einen Therapiehund räumen die Forschenden allerdings ein, dass die Pflege des Hundes sowie die Hygienemaßnahmen einen großen zusätzlichen Aufwand darstellen.

 

Quelle:

Thakkar, T.K., Naik, S.N. & Dixit, U.B. Assessment of dental anxiety in children between 5 and 10 years of age in the presence of a therapy dog: a randomized controlled clinical study. Eur Arch Paediatr Dent 22, 459–467 (2021). doi.org/10.1007/s40368-020-00583-1