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8 Prozent der Patienten haben einen nicht diagnostizierten Diabetes Erste Ergebnisse einer spanischen Studie deuten darauf hin, dass Zahnärzte eine entscheidende Rolle bei der Identifizierung nicht diagnostizierter Diabetes-Patienten spielen können.
Der verwendete Fragebogen bewertete Risikofaktoren wie Alter, Obst- und Gemüsekonsum, körperliche Bewegung, Familienanamnese von Diabetes mellitus und erhielt auch eine grundlegende parodontale Untersuchung. Durch Hinzufügen eines HbA1c-Glukosetests zu den Fragebogenergebnissen wurde die Diagnosegenauigkeit auf 96 Prozent erhöht.
Die Ergebnisse der dreijährigen „DiabetRisk“-Studie, die vom SEPA-Forschungsnetzwerk für Zahnkliniken bei der Complutense-Universität Madrid in Auftrag gegeben wurde, fand jüngst auf einem SEPA-Symposium ihre Veröffenlichung. Sie ist unter anderem von multinationalen Unternehmen für Mundgesundheit Sunstar gesponsert.
Die Studie ergab, dass unter Verwendung eines FINDRISC-Fragebogens (FINnish Diabetes Risk Score), der von jedem Patienten alleine ausgefüllt wurde, eine nicht diagnostizierte Hyperglykämie mit einer Genauigkeit von 87 Prozent festgestellt wurde. Der FINDRISC-Fragebogen bewertete Risikofaktoren wie Alter, Obst- und Gemüsekonsum, körperliche Bewegung sowie eine Familienanamnese von Diabetes mellitus und erhielt auch eine grundlegende parodontale Untersuchung. Durch Hinzufügen eines HbA1c-Glukosetests zu den Fragebogenergebnissen wurde die Diagnosegenauigkeit auf 96 Prozent erhöht. So konnten am Ende von 1.143 Patienten 97 mit einem bis dahin nicht diagnostiziertem Diabetes oder Prädiabetes identifiziert werden.
Kosten betragen 10 Euro pro Patient Die Studie habe auch den engen Zusammenhang zwischen parodontaler Gesundheit und Diabetes mit einer anerkannten bidirektionalen Beziehung bestätigt, heißt es. So wurde in DiabetRisk beobachtet, dass „Patienten mit schlechterer Zahnfleischgesundheit häufiger an Prädiabetes oder Diabetes leiden“, berichtete Dr. David Herrera, Leiter des Projekts und Professor an der Complutense-Universität von Madrid, laut SEPA-Mitteilung.
Das genutzte Screening-Protokoll sei nicht nur einfach in der Zahnarztpraxis zu implementieren, betonte Studienkoordinator Dr. Montero, sondern mit Kosten von 10 Euro pro Patient auch „erschwinglich“. In Anbetracht der jüngsten Schätzungen, dass etwa 6 Prozent der spanischen Bevölkerung an nicht diagnostiziertem Diabetes leiden sei es „sehr wichtig, dass ein relevanter Prozentsatz dieser Probanden in der Zahnklinik identifiziert werden kann“, erklärte Dr. Montero. Das hebe auch noch einmal die Wichtigkeit der Zahnärzte für die allgemeine Gesundheit der Patienten hervor.
In Deutschland leiden nach Angaben des RKI geschätzt 2 Prozent an nicht diagnostiziertem Diabetes.